Mannschaft, Funktionäre und Fans des GAK hat in den vergangenen Jahren viele Plätze gesehen und einiges erlebt. Seit dem ersten Testspiel des neu gegründeten Vereins am 3. Juli 2013 haben die Athletiker zwischen 1. Klasse und Regionalliga gefühlt die gesamte Steiermark bereist, doch so ein Spiel wie nun in der 2. Liga hatten die Grazer noch nie: ein Geister-Heim-Spiel in Gleisdorf. Zum - durch die Corona-Pandemie verursachten - bereits dritten Saisonauftakt empfing der GAK die Austria aus Lustenau im Solar-Stadion und damit 35 Autofahrminuten von der "Heimat" in Weinzödl entfernt. Die Grazer beantragten die Austragung der Heimspiele in Gleisdorf, um Kosten zu sparen. Die eigentliche Heimstätte, die Merkur Arena in Graz, wäre wesentlich teurer gekommen - sie ist übrigens nur 20 Autobahn-Minuten entfernt.
Für Trainer Gernot Plassnegger - er war auch am 3. Juli 2013 beim 1:4 gegen Ligist der Übungsleiter der Athletiker - war es auch das Spiel gegen den Ex-Klub. "Es ist schön, bekannte Gesichter wiederzusehen", sagt der Trainer, "auch mit Masken. Wir haben uns ja im Guten getrennt." Plassnegger nutzt die verbleibenden Spiele, um seine Mannschaft für die kommende Saison aufzubauen - Christoph Weissenbacher, Alexander Rother und Dominik Derrant werden den GAK verlassen, die Verträge von Gerald Nutz und Philipp Wendler laufen aus (sollen aber verlängert werden) und Dieter Elsneg ist auf dem Weg zurück zu alter Form.
Das Spiel
In der Startformation standen gleich vier neue Spieler im Vergleich zum bislang letzten Spiel, dem 2:4 in Horn am 6. März. Einer der "Neuen" war Filip Smoljan. Er fing in der elften Minute einen Rückpass von Ex-GAKler Christian Schilling ab und überspielte Keeper Domenik Schierl: 1:0 für den GAK und der USB-Stick mit der Tor-Fanfare wurde offensichtlich nicht in Graz vergessen. Die Anweisungen des Trainers waren stets gut zu hören und die Spieler folgten Plassneggers Anweisungen. Der GAK spielte ein 4-1-4-1 mit Kapitän Marco Perchtold vor der Abwehr. Er hatte mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze in der 21. Minute eine Superchance. Schierl parierte.
>>>Das Spiel zum Nachschauen<<<
Graz war überlegen, Lustenau musste sich oft mit Fouls helfen. Doch kurz vor der Pause trugen die Vorarlberger einen feinen Konter über die rechte Seite vor. Der Ball kam zur Mitte und Lukas Katnik traf im zweiten Versuch. Bitter, doch Sekunden später sah Lustenaus Sebastian Feyrer Gelb-Rot und mit zu den Klängen der Red Hot Chili Peppers.
Nach dem Wechsel schlief die Partie ein wenig ein, das Kräfteverhältnis schien ausgeglichener. Benjamin Rosenberger hatte mit einem Distanzschuss die beste Möglichkeit. Auch Trainer Plassnegger lies in der 65. Minute seinen Kapitän wissen: "Marco, wir spielen zu langsam." Und Perchtold hatte kurz später eine Riesenchance.
In der 76. Minute kam es dann zu einer Premiere: Torschütze Smoljan machte auf dem Feld für Paul Kiedl Platz und er feierte sein Debüt in der Kampfmannschaft. Er ist einer der vier jungen Spieler, die Trainer Plassnegger zur Kampfmannschaft geholt hat.