Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsboss FC Bayern): "Ich schäme ich zutiefst für diese Chaoten und habe mich bei Dietmar Hopp auch entschuldigt. Wir haben alles mitgefilmt und werden die Leute zur Rechenschaft ziehen. Die ganze Bundesliga, die DFL und der DFB müssen zusammenstehen und gegen diese Chaoten vorgehen. Das war das hässliche Gesicht von Bayern München. Dafür gibt es keine Entschuldigung."
Alfred Schreuder (Trainer TSG Hoffenheim): "Wir sind alle sehr enttäuscht. Was passiert ist, ist so traurig und auch so schade. Es tut mir sehr leid für Dietmar Hopp. Das Zeichen der beiden Mannschaften war sehr gut."
Fritz Keller (DFB-Präsident): "Wir sind am Tiefpunkt angekommen. Wir haben Hassbilder und Neid in unserer Gesellschaft und jetzt auch im Fußball. Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Jetzt muss durchgegriffen werden. So geht es nicht mehr weiter. Ich finde das eine Katastrophe, und ich möchte den beiden Mannschaften, den Schiedsrichtern und beiden Vereinen einfach gratulieren, wie sie gehandelt haben. Durch diese Solidarität dieser beiden Mannschaften haben sie ein Stückweit die Verantwortung vom Schiedsrichter weggenommen. Aber vor allen Dingen haben sie den Chaoten nicht das gelassen, was sie wollten, nämlich das Spiel zu zerstören und Macht über das Spiel zu haben. Das finde ich großartig. Vielen Dank an die Akteure, die in die Kurve gegangen sind."
Hansi Flick (Trainer Bayern München): "Es sind Dinge passiert, die im Fußball nichts zu suchen haben. Die Mannschaften haben ein großes Zeichen gesetzt. So geht es nicht weiter. Wir müssen aufstehen gegen solche Chaoten und Idioten."
Manuel Neuer (Torwart und Kapitän FC Bayern München): "Ich bin der Meinung, dass uns auch etwas kaputt gemacht wurde als Spieler vom FC Bayern, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt eine tolle Leistung gezeigt haben. Natürlich wollen wir nicht hauptsächlich über das Spiel reden, das ist klar. Aber uns wurde ja auch etwas kaputt gemacht und dass man überhaupt nicht darüber spricht, dass wir heute ein sehr gutes Spiel gemacht haben."
Dr. Peter Görlich (Geschäftsführer TSG 1899 Hoffenheim): "Kompliment an die Schiedsrichter, die das mit einer Ruhe und Souveränität durchgezogen haben, aber auch an das Publikum, an den FC Bayern, an die Spieler, dass sie dafür Verständnis hatten und die Situation gut erkannt hatten. Es ist eine Grenze überschritten, wo wir uns als Fußball-Deutschland solidarisch zeigen müssen. Und das ist gelungen und das ist ein Zeichen für den Umgang auf einem Fußballplatz, wie wir es uns eigentlich auch wünschen bis runter in die Amatesrcigen."
Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "In diesem Land werden Menschen wegen ihrem Glauben angegriffen. In diesem Land wurde ein Politiker erschossen, ein ehrenwerter Mensch, der sich für die Gesellschaft eingesetzt hat. Dann ist das in Hanau passiert, wo Menschen in einer Shisha-Bar über den Haufen geknallt wurden. Es ist schrecklich, was in diesem Land passiert. Fußball hat ein gewichtiges Wort und genau so (wie die Spieler und die Schiedsrichter in Hoffenheim Anm. d. Red.) muss gehandelt werden. Wenn Menschen beleidigt werden, die eine andere Hautfarbe oder einen anderen Glauben haben, müssen wir vom Platz gehen und nicht mehr weiterspielen. Es gibt wichtigere Dinge als Fußball."
Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Das hat bei uns im Stadion nichts zu suchen. Wir können uns nur mit aller Kraft distanzieren. Bisher hat es die Bundesliga nicht in den Griff bekommen. Wir haben einen Punkt erreicht, der nicht mehr zu tolerieren ist. Das ist scheiße."
Sebastian Kehl (Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB): "Grundsätzlich sind wir nach den Themen der letzten Wochen darüber informiert worden, dass es die Möglichkeit einer kurzen Unterbrechung seitens des Schiedsrichters gibt. Theoretisch kann er auch die Mannschaften in die Kabine schicken und im letzten Schritt das Spiel auch abbrechen. Man darf ganz klar sagen, dass es für uns sportlich eine Katastrophe wäre. Wir haben uns mehrfach als Borussia Dortmund positioniert. Persönliche Anfeindungen haben bei uns im Stadion keinen Raum. Wir stehen für Vielfalt, wir setzen uns ganz klar für diese Themen ein. Es gab eine kurze Unterbrechung, es war dann aber auch nachher ruhiger. Trotzdem haben diese Dinge bei Borussia Dortmund keinen Raum."
Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach) ...
... zu den Vorfällen in Sinsheim: "Mir fällt es nach dem Spiel gerade schwer, Lösungsvorschläge zu bringen. Ich denke, dass auch Bayern und Hoffenheim eine Reaktion gezeigt haben, wie wir Sportler uns das vorstellen. Wir wollen hier Fußballspiele sehen, wir wollen Spaß am Spiel haben, wir wollen Kontrahenten versuchen zu schlagen und nicht solche Schmähplakate oder Hetzjagden starten. Das wollen wir nicht im Stadion. Das scheint momentan ein tief-gesellschaftliches Problem zu sein, das ist traurig. Ich würde mir wünschen, dass wir im Stadion wieder das sehen, was wir über Jahrzehnte geschätzt haben, nämlich Freude, Spaß oder Trauer, wenn man verloren hat, an diesem Spiel. Und nicht diese Bühne nutzt, um irgendwelche schwachsinnigen Gedanken nach außen zu tragen."
... zu möglichen Lösungsansätzen innerhalb der Liga: "Natürlich werden wir uns darüber Gedanken machen. Die Frage ist, ob diese Kollektivstrafe in Dortmund richtig war, wenn man das Wort gegeben hat und wieder zurückgerudert ist. Wie hat man es dann kommuniziert? Wir müssen uns alle hinterfragen, müssen uns zusammensetzen. Wir müssen versuchen, das Problem zu lösen. Wir sind ja nicht die Ursache, die Ursache ist außerhalb des Platzes. Das sind Menschen, die mit gewissen Dingen nicht einverstanden sind und das in einer gewissen Art und Weise kundtun, mit der wir uns alle nicht anfreunden können. Aber ich würde mir wünschen, dass wir die Solidarität in der Bundesliga haben und da einen Weg fänden, wieder ein sauberes Stadion zu haben."
Christian Seifert (DFL-Geschäftsführer): "Die permanenten Anfeindungen gegen Dietmar Hopp sind schon lange nicht mehr hinnehmbar und auf das Schärfste zu verurteilen. Wir haben diesbezüglich heute einen traurigen Höhepunkt erlebt. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Alle Beteiligten - Spieler, Schiedsrichterteam und die Verantwortlichen von Bayern München und der TSG Hoffenheim sowie sehr, sehr viele Stadion-Besucher - haben in dieser Situation vorbildlich gehandelt und damit ein klares Signal an einige selbsternannte Herrscher über die Fußball-Kultur gesetzt, derartige Entgleisungen nicht mehr zu dulden. Jegliche Art von Hass darf keinen Platz haben. Dies muss der Anspruch des gesamten Profifußballs sein."
Kevin Kühnert (stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD): "Einer Sportart, die auf einen halben Zentimeter genau technisch ermitteln kann, ob der Ball über der Linie war, täten ähnlich penible Regeln zu Spielunterbrechung und -abbruch gut. So könnte man sich die unschöne Debatte sparen, ob jede Anfeindung gleich schwer wiegt."
Markus Gisdol (Trainer 1. FC Köln): "Für uns war es schade, weil wir sehr heiß aus der Kabine gegangen sind und auf das Sportliche bezogen wurde uns dadurch etwas der Elan genommen. Wir hatten dann ein paar Schwierigkeiten, ins Spiel reinzufinden in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit. Vom Sportlichen gelöst sind das Dinge, die gehören einfach nicht in unseren Sport. Es ist ganz wichtig, dass wir da keine Plattform bieten für verschiedene Dinge, die einfach nichts mit unserem Fußball zu tun haben."
Lothar Matthäus: "Ich war geschockt, man tut hier einem Menschen Unrecht. Die Solidarität zwischen Spielern, den richtigen Fußballfans, auch zwischen den Verantwortlichen, war eine starke Antwort, auch dass sie in den letzten zehn Minuten gar nicht mehr ans Fußballspielen gedacht haben, sondern ein Zeichen zu setzen. Und ich hoffe, dass dieses Zeichen ankommt. Ich will kein Zeichen vom DFB, von der DFL oder von den Schiedsrichtern, dass Spiele abgebrochen werden. Es kann nicht sein, dass wir uns von solchen Idioten so beeinflussen lassen, dass Spiele am Grünen Tisch entschieden werden."