Mit der zweitbesten Zeit seiner Karriere nach dem Weltrekord 2011 hat der Belgier Marino Vanhoenacker am Sonntag zum insgesamt siebenten Mal den Ironman Austria in Kärnten gewonnen. Der 38-Jährige krönte seine Rückkehr an den Wörthersee mit einer Zeit von 7:48:45 Stunden. Eva Wutti sorgte in 8:45:37 für den dritten Sieg einer Österreicherin in der Geschichte dieser Veranstaltung, den ersten einer Kärntnerin.
Vanhoenacker, der bereits zwischen 2006 und 2011 gewonnen und danach drei Mal als Aktiver in Kärnten ausgesetzt hatte, erreichte die zweitbeste Zeit seiner Karriere nach dem Ironman-Weltrekord am 3. Juli 2011 in Kärnten mit 7:45:58 sowie Jahresweltbestleistung. Platz zwei nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen ging mit deutlichem Abstand an den Österreicher Michael Weiss (8:06:59), drei an den spanischen Vorjahressieger Ivan Rana (8:08:25).
Bei besten Wetterverhältnissen wurde um 6.40 Uhr am Wörthersee gestartet, als Erster nach dem Schwimmen stieg Lokalmatador Andreas Giglmayr aus dem Wasser, ihm hatte in den Tagen vor dem Ironman ein Magen-Darm-Infekt zu schaffen gemacht, das spürte er im Verlauf des Rennens. Auf der Radstrecke arbeitete sich Vanhoenacker rasch nach vorne, baute die Führung kontinuierlich aus und gab sie an diesem Sonntag nicht mehr her.
Knapp am Rekord vorbei
Ein neuer Weltrekord lag lange im Bereich des Möglichem, doch Vanhoenacker wiegelte in der Wechselzone vor dem Marathon im ORF-Interview ab: "Das werde ich nicht versuchen. Ich will das Ding nach Hause bringen. Das ist das Ziel." Obwohl er einen großen Vorsprung gehabt habe, sei es doch immer ein hartes Rennen, meinte Vanhoenacker, der innerhalb von vier Wochen (Brasilien) den zweiten Ironman bestritten und auch gewonnen hat. "Ich werde das jetzt noch eine ganze Woche genießen."
Weiss glaubte schon an Platz drei hinter Vanhoenacker und Rana. "Ich habe so kämpfen müssen, mental hatte ich schon den dritten Platz im Kopf gehabt. Wenn Ivan keinen Einbruch gehabt hätte, wäre ich Dritter geworden. Sein Einbruch war so eine Überraschung, da habe ich einen Adrenalinkick bekommen", sagte der Achte des Vorjahres. Der entthronte Titelverteidiger war froh, auf dem Stockerl gelandet zu sein. "Mit diesen Gegnern war es heuer schwieriger. Ich muss zufrieden sein", meinte Rana.
Bei den Damen war die US-Amerikanerin Christina Jackson die schnellste Schwimmerin, auf dem Anstieg auf den Rupertiberg wurde sie von Wutti und Lisa Hütthaler überholt, die danach solo an der Spitze fuhren, wobei Wutti über die gesamte Distanz die Führungsarbeit machte. In der Wechselzone holte Wutti ein paar Sekunden auf Hütthaler heraus und baute den Vorsprung im Marathon deutlich aus. Es wurde der ersten österreichische Doppelsieg bei den Frauen in Kärnten.
"Rechnen kann man mit so einem Sieg nie, es war ein besonders langes Rennen, besonders schmerzhaft. Bei 15 Kilometer hatte ich Zweifel, ob ich das Ziel noch sehen werde. Es war super, super hart. Ich bin so glücklich und stolz", meinte Wutti. Das Duell mit Hütthaler hat sie nicht an sich herangelassen. "Ich habe versucht, mich auf mich zu konzentrieren."
Hütthaler rettet Platz zwei
Hütthaler - wie Weiss hat sie bereits eine Doping-Zwangspause hinter sich - war mit Rang zwei in 9:02:46 zufrieden, die US-Amerikanerin Sarah Piampiano war noch gefährlich nahe herangekommen. "Eva hat beim Laufen gleich mit einem höheren Tempo angefangen, da konnte ich nicht mitgehen. Sie ist eine verdiente Siegerin. Mir fehlen noch ein paar Laufkilometer nach den Operationen im November", meinte Hütthaler, wollte das aber nicht als Ausrede hernehmen.