Nach 419 Tagen ohne Sieg will Dominic Thiem am Dienstag beim ATP-Challenger in der Stadt Salzburg (ca. 18.00 Uhr/live, ORF Sport +) zurück in die Erfolgsspur finden. Gegen den Steirer Filip Misolic soll auf sieben Erstrunden-Niederlagen der erste Sieg folgen. Er sei nach seiner zähen Handgelenksverletzung zu früh wieder ins Turniergeschehen eingestiegen, räumte er am Montag bei einem Pressegespräch in Salzburg ein. "Klares Ziel ist es nun, einen Sieg einzufahren."

Für die ehemalige Nummer drei der Welt geht es um Punkte und um Selbstvertrauen. "Bei den vielen Niederlagen war kein einziges Match dabei, wo ich das Gefühl hatte, dass ich richtig geil gespielt habe", sagte der 28-jährige Niederösterreicher. Beim ersten Comeback habe es noch an Trainingszeit gemangelt, nun sei er wieder fit. Der frühere US-Open-Sieger ist in der Weltrangliste bereits auf Position 346 abgerutscht, der acht Jahre jüngere Qualifikant Misolic liegt aktuell auf Platz 210.

Starke Vorhand, aber noch nicht konstant

Thiem hat zuletzt in Barcelona an seiner Form gearbeitet – und sich dort viel von seinem alten Tennis zurückerobert, wie er sagte. "Das Handgelenk ist seit Langem gut, auch körperlich bin ich seit Längerem wieder fit. Das Problem war, wie ich meine Vorhand eingesetzt habe." Nach fast einem Jahr außer Gefecht seien die ganzen automatisierten Bewegungen nicht mehr da gewesen. "Ziel ist es, dass ich mit meinen Schlägen wieder Schaden anrichten kann. Nur so kann ich ein Match gewinnen. Jetzt ist meine Vorhand wieder so, wie sie vor der Verletzung war – vielleicht aber noch nicht so konstant." Darum wolle er sich auch nicht auf einen Sieg zum Auftakt in Salzburg festnageln lassen.

Nach seiner Entscheidung, nicht in Wimbledon zu spielen, sei Salzburg genau der richtige Ort für den Neustart – nicht nur, weil der Lichtenwörther während der Rehabilitation viel Zeit hier verbrachte. "Das Turnier ist top besetzt – mit einigen ganz großen Namen. Dazu ist die gesamte österreichische Elite am Start. Besser geht es nicht." Neben Thiem tritt mit dem Franzosen Gilles Simon ein weiterer ehemaliger Top-10-Mann an, der Spanier Fernando Verdasco scheiterte bereits in der ersten Runde. Sechs weitere Spieler kommen aus den Top 100.

Danach warten drei Sandplatzturniere

Nach Trainingseinheiten vor Ort will Thiem am Dienstag die volle Aufmerksamkeit auf das Match richten. Nach Salzburg stehen für ihn die Turniere in Båstad, Gstaad und Kitzbühel am Programm. "Je nachdem, wie es dort läuft, entscheidet sich, wie früh ich nach Amerika gehe. Aber ich hoffe, mich langsam auf die große Tour zurückzuspielen."

Bei der Pressekonferenz war nicht nur Thiem, sondern auch Staatsmeister Lukas Neumayer am Podium. "Ich fühle mit topfit – und ich habe nichts zu verlieren. Ich freue mich über die Möglichkeit, bei so einem großen Turnier zu spielen", sagte der 19-jährige Salzburger. Sein Gegner Simon ist fast doppelt so alt wie er. "Ich kenne ihn nur aus dem Fernsehen. Aber ich werde meine Chancen haben, wenn ich mein bestes Tennis spiele."