Die "Homebase" von Österreichs Tennis-Weltklassemann Dominic Thiem sowie das Ausbildungszentrum für talentierten Nachwuchs in Traiskirchen ist fertig. Am Donnerstagabend wurde in Anwesenheit Thiems und zahlreicher Gönner sowie u.a. auch ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer in der ATC-Akademie auch die Flutlichtanlage auf den Freiplätzen eingeweiht. Thiem absolvierte ein kurzes Training mit den Kindern, nachdem er schon am Nachmittag selbst eine harte Trainingseinheit gehabt hatte.
Diese sorgte am Fronleichnamstag kurioserweise für einen Polizei-Einsatz, wie auch die Präsidentin des Austrian Tennis Committees (ATC), Barbara Muhr, erzählte. Anrainer hatten sich über das laute Stöhnen Thiems im Training beklagt und offenbar auch andere Schlüsse ob der Geräusche gezogen. Nach einer freundlichen Befragung Muhrs fuhren die Polizisten dann wieder. "Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Leute beschweren. Ich kenne das, seit ich ganz klein bin. Es ist immer ganz lustig, auch nicht ganz unverständlich, die Geräusche können schon laut und eigenartig werden", meinte Thiem schmunzelnd. "Ich habe Oberkörper-frei trainiert, alle haben meinen Körper so gut gefunden, dass sie geglaubt haben, wir drehen einen Porno da", legte er ein Schäuferl nach.
Thiems Herz hängt an dieser Akademie, die sein Vater Wolfgang als Sportlicher Leiter führt. Und er hofft, dass es der eine oder andere früher oder später in die Top 100 oder höher schafft. "Es würde mich richtig freuen. Es ist ein tougher Weg, aber sie haben alles da, was dazu nötig ist."
Drei Innen-Hartplätze mit verschiedenen Belagsgeschwindigkeiten sowie ein Fitness-Center waren schon vorhanden, nun wurden im Freibereich zwei existierende Sandplätze generalsaniert und ein übergroßer Hartplatz gebaut, der eine erweiterte, multipel nutzbare Sportfläche etwa für Konditionstraining bietet. Dank des Zusatzplatzes auf dem Court könnte man auch Tribünen etwa für eine Exhibition aufbauen. Und es gibt auf allen Außenplätzen nun eine moderne Flutlichtanlage.
Die Gesamtkosten für diese Infrastrukturmaßnahmen durch das ATC betrugen laut Muhr 350.000 Euro, die durch Sponsoren und Mitglieder finanziert wurden. Es wurde erzählt, dass keine Mittel der öffentlichen Hand in das Projekt geflossen sind. "Alles, was nun (an Geldern) reinfließt, kommt nun direkt den Spielern zugute", so Muhr. Dominic Thiem findet die Anlage "sehr cool und extrem kompakt". Wenn er in Österreich ist, will er immer dort trainieren.