Bei den österreichischen Meisterschaften in Oberpullendorf behielten die Favoriten die Oberhand. So sicherte sich bei den Herren Dennis Novak den Titel, bei den Damen setzte sich Julia Grabher zum zweiten Mal nach 2014 die Krone auf. Der topgesetzte Novak setzte sich in einem hochklassigen Endspiel gegen den an Nummer zwei gereihten Steirer Sebastian Ofner mit 7:6, 4:6, 7:5 durch.

Novak vergab dabei zunächst bei 5:1, 40:0 im dritten Satz drei und später drei weitere Matchbälle. Der Niederösterreicher musste Ofner sogar noch auf 5:5 ausgleichen lassen, vergab bei 6:5 Matchball Nummer sechs und verwertete erst den siebenten zum Titel. Ofner, der das Spiel fast noch gedreht hätte, musste sich mit einem Scheck über 3.500 Euro begnügen.

6500 Euro Preisgeld

Für Novak war es der zweite Staatsmeistertitel nach 2013. Er kassierte für den Sieg immerhin 6.500 Euro. "Die ersten zwei Sätze waren ausgeglichen, da haben wir beide gut gespielt. Im dritten bin ich davongezogen, dann hat bei 5:1 mein Aufschlag ausgelassen, ich bin müde geworden und war mir vielleicht zu sicher", gestand Novak im ORF-Interview.

Für den Niederösterreicher und besten Freund von Dominic Thiem, der Novak bereits via SMS gratuliert hatte, ist damit die Pflicht erfüllt. "Jeder erwartet von mir als Top-100-Spieler, dass ich den Titel hole. Es war nicht leicht. Ich bin echt froh, wie ich gut damit umgegangen bin."

Ofner gratulierte Novak zum "verdienten" Sieg. "Aber es hätte genauso für mich ausgehen können. Im dritten Satz ist es mir am Anfang 'davongerennt'", sagte Ofner. Der Steirer ist als Schützling von Wolfgang Thiem froh, dass er in den vergangenen zweieinhalb Monaten sein Grundniveau gesteigert hat. "Da ist wirklich viel weitergegangen."

Titel trotz zehn Doppelfehlern

Zuvor wies die 24-jährige Vorarlbergerin Grabher ihre 18-jährige Herausforderin Sinja Kraus aus Wien, die allerdings in Mainz lebt, mit 7:5, 6:4 in die Schranken. Grabher "siegte" in der Break-Wertung 9:7 - bei beiden Damen fuktionierte also der Aufschlag nicht. Grabher, ihres Zeichens Schützling von Günter Bresnik, unterliefen gar zehn Doppelfehler. "Ich weiß auch nicht, was heute los war", die Vorarlbergerin, "ich habe viel zu viele Eigenfehler gemacht. Trotzdem freut es mich, dass ich gewonnen habe. Ein Titel ist immer etwas Schönes", sagte Grabher, die 6500 Euro Preisgeld kassierte.