Noch ist nichts ausgemacht, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Österreichs bisher einziger Einzel-Grand-Slam-Sieger Thomas Muster bald als Berater im Team Dominic Thiem dabei ist, scheint hoch. Vater Wolfgang Thiem sieht jedenfalls einiges Potenzial in einem möglichen Engagement des 52-jährigen Steirers, wie er im Interview mit der APA - Austria Presse Agentur in London verraten hat.
Thomas Muster scheint nicht abgeneigt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, Ihrem Sohn künftig als Berater für einige Wochen im Jahr zur Verfügung zu stehen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Wolfgang Thiem: "Wenn die Chemie passt... Aber es ist noch nichts ausgemacht. Wenn die gut zusammenkommen und Dominic sagt, dass ist geil, da sind ein paar neue Ansätze dabei, dann wird man schauen, dass man das auf ein paar Wochen ausweitet."
Wo sehen Sie das Potenzial von Muster?
W. Thiem: "Ganz einfach, weil er Nummer 1 war und ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat, und er kann dir sicher durch so ein Turnier mit seiner Erfahrung weiterhelfen. Er hatte eine einhändige Rückhand. Er hat zwar anders gespielt, war Linkshänder - aber das ist der Schlag, bei dem Domi sicher noch die meisten Reserven hat im Basisspiel. Wenn du so jemanden an der Seite hast, kann das nur ein Vorteil sein."
Wäre es ein bisschen auch die Aura? Nach dem Motto: Ich habe schon geschafft, was du noch schaffen willst?
W. Thiem: "Ja, glaube ich schon. Und dann hast du den Riesenvorteil, wenn du die gleiche Sprache sprichst, dann kannst dich bei vielen Sachen angenehmer unterhalten. Das ist so wie damals beim Physio, das war ein wichtiger Grund, unabhängig davon, dass Alex (Stober) ja eh der Beste ist. Wenn du einen Superphysio hast, und der spricht nicht deine Muttersprache, kannst dich bei gewissen Sachen nicht so unterhalten. Da ist es jetzt auch so."
War das auch ein Grund, dass Sie vermehrt mitreisen wollen? Nicolas Massu spricht ja kein Deutsch.
W. Thiem: "Nein. Ich bin in da reingedrängt worden. Ich habe es nicht geplant gehabt, aber es taugt mir auch und es ist auch lässig. Es funktioniert auch. Nico ist super. Die verstehen sich super. Der hat eine lockere Art reingebracht. Wenn du jetzt in die Umkleide gehst, da rennt der Schmäh, da wird gelacht. Früher war das immer so ein bisserl steif. Das ist für Dominic extrem wichtig. Von dem her ist das perfekt."