Unter Tränen gab der frühere Tennis-Weltranglisten-Erste Andy Murray bekannt, dass er seine Karriere möglicherweise schon nach den bevorstehenden Australian Open aber spätestens aber im Sommer in Wimbledon beenden wird.
Bei dem Pressetermin rang Murray von Anfang an um Fassung. "Nicht gut", sagte er auf die erste Frage, wie es ihm gehe. Dann konnte er nicht mehr weiter, verließ kurz den Raum und sprach danach mit belegter Stimme. Mehrfach senkte Murray den Kopf, so dass seine Kappe das Gesicht verdeckte, während er sich Tränen aus den Augen wischte.
Das könnte schon in Melbourne soweit sein. Dort hat der ungesetzte Brite in der ersten Runde gegen den Spanier Roberto Bautista Agut, der gerade das ATP-Turnier in Doha gewann, eine schwere Aufgabe vor sich. Ins Hauptfeld war Murray nur dank des für einige Turniere geschützten Rankings für lange verletzte Profis gerückt.
Der nur noch auf Platz 230 der Weltrangliste geführte Brite will zwar zu seiner Erstrundenpartie antreten, sieht sich auf Dauer aber nicht mehr in der Lage, auf dem höchsten Niveau zu spielen. "Ich bin nicht sicher, ob ich noch vier oder fünf Monate unter Schmerzen spielen kann. Ich möchte es bis Wimbledon schaffen und dann aufhören, aber ich bin nicht sicher, ob ich das machen werde", sagte er. Es sei sehr wohl möglich, dass er in Melbourne sein letztes Turnier spiele.
Ständige Schmerzen
Murray leidet seit 20 Monaten unter Hüftproblemen und ließ sich deswegen vor einem Jahr operieren. Wegen der fortwährenden Schmerzen erwägt er nun sogar einen weiteren Eingriff. Er soll ihm zumindest ein schmerzfreies Leben ermöglichen: Derzeit kann sich Murray nicht einmal Schuhe oder Socken ohne Probleme anziehen. "Ich habe eine Menge Schmerzen - es ist zu viel", sagte er. "Der Schmerz erlaubt mir nicht, Spaß am Training oder Wettkampf zu haben", klagte Murray. "Ich habe versucht, damit klar zu kommen, ich habe darüber geredet, aber davon geht es meiner Hüfte nicht besser."
Nicht alle wollen, dass Murray dem Tennis den Rücken kehrt: