Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem bekommt es zum Auftakt der mit 62,5 Mio. australischen Dollar (39,11 Mio. Euro) dotierten Australian Open mit dem Franzosen Benoit Paire zu tun. Dies hat die Auslosung am Donnerstagabend (Ortszeit) in Melbourne ergeben. Das bisher einzige Duell mit dem 29-jährigen Weltranglisten-55. hatte Thiem 2017 ebenfalls bei diesem Major mit 6:1,4:6,6:4,6:4 gewonnen.
Thiem ist nach der Absage von Juan Martin Del Potro als Nummer 7 gesetzt und befindet sich im zweiten Viertel der Auslosung. Sollte sich der French-Open-Finalist des Vorjahres durchsetzen, trifft er entweder auf den Deutschen Mischa Zverev oder den australischen Wildcard-Mann Alexei Popyrin. Erster gesetzter Gegner wäre in Runde drei mit dem als Nummer 28 gereihten Lucas Pouille wieder ein Franzose. Thiem ist auch im selben Turnier-Ast mit Mischas Bruder, dem als Nummer vier gesetzten Alexander Zverev. Ein Duell mit dem ATP-Finals-Champion von London gäbe es bei setzungsgemäßem Verlauf im Viertelfinale.
"Paire ist eine Wundertüte"
"Paire ist nie ein Traumlos. Der ist eine Wundertüte, da kann alles passieren", meinte Thiem-Coach Günter Bresnik am Donnerstag im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Der kann richtig unangenehm sein. Er serviert gut, hat eine super Rückhand, die Vorhand geht einmal, einmal nicht und er hat einen super Touch." Paire gilt seit Jahren als Top-Ten-Kandidat, hat aber auch aufgrund seines Naturells den Sprung dorthin noch nicht geschafft. "Aber er ist immer gefährlich."
Und Thiem wird sich wie üblich erst ins Turnier spielen müssen, den Blick auf die weitere Auslosung möchte Bresnik aber ohnehin nie machen. "Weiter brauchen wir noch nicht schauen", versichert er. Das hat mit dem Abschneiden seines Schützlings im Melbourne-Vorfeld aber nichts zu tun. Nach drei Niederlagen bei einem Schauturnier in Abu Dhabi sowie einer Auftaktniederlage in Doha ist Thiem sieglos nach Melbourne gekommen. Der Vorteil: Thiem ist bereits seit einer Woche in Australien, hat den Jet lag gut überwunden und sich auf den australischen Sommer gut eingestellt.
Bresnik ist erst seit Dienstag vor Ort, berichtet von aktuell sehr angenehmen Temperaturen. "Als Domi den ersten Tag da war, war es extrem heiß mit 43 Grad", so Bresnik. Trainiert hat Thiem mehrmals mit Karen Chatschanow, Dennis Novak sowie auch David Goffin und Roberto Bautista Agut. "Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und dich umgestellt hast", konstatiert der 57-jährige Niederösterreicher.
Über Erwartungen will Bresnik wie immer nicht sprechen: "Wenn er gut spielt, dann hat er gegen jeden seine Chancen. Er muss auf sich selbst schauen und das, was er kann, regelmäßig hochprozentig abrufen."
Überraschungs-Aus im Vorjahr
Im Vorjahr war Thiem in seinem zweiten Melbourne-Achtelfinale im fünften Satz am US-Amerikaner Tennys Sandgren gescheitert. Thiem tritt zum sechsten Mal bei den Australian Open an. Sämtliche Matches des Lichtenwörthers sind erstmals live auf ServusTV zu sehen, der Privatsender zeigt ein Herren-Top-Match täglich sowie die Semifinali und das Endspiel der Herren.
Die drei Topfavoriten sind Roger Federer (trifft zum Auftakt auf den Usbeken Dennis Istomin), Novak Djokovic (Qualifikant) und Rafael Nadal (James Duckworth/AUS). Für Titelverteidiger Federer geht es um den Australian-Open-Hattrick bzw. wie auch für Djokovic um den siebenten Titel bei den Australian Open. Der Schweizer und der Serbe halten gemeinsam mit Roy Emerson (AUS) mit je sechs Triumphen den gemeinsamen Rekord. Die Einzel-Sieger bei Herren und Damen dürfen sich über 4,1 Mio. australische Dollar (2,53 Mio. Euro) freuen.