Kevin Anderson hat am Sonntag das Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle gewonnen. Der als Nummer zwei gesetzte Südafrikaner bezwang im Endspiel vor 7.300 Zuschauern den Japaner Kei Nishikori nach 1:55 Stunden mit 6:3,7:6(3). Für Anderson bedeutete sein erster ATP-500-Titel auch die Qualifikation für die ATP Finals in London.

Anderson sicherte sich den Siegerscheck in der Höhe von 473.865 Euro brutto und "half" damit auch Dominic Thiem, der Nishikori im Viertelfinale unterlegen war. Denn Nishikori schreibt so im "Race to London" 200 Punkte weniger an als mit einem Wien-Titel.

"Es ist fantastisch. Natürlich habe ich mich das ganze Jahr auf London fokussiert und es bedeutet mir viel, dass ich mich qualifiziert habe", freute sich Anderson, der übrigens der erste Südafrikaner seit 23 Jahren beim ATP-Saison-Showdown (Wayne Ferreira, 1995) sein wird. "Ich war schon ein paar Mal sehr nahe an einer Qualifikation für London und manchmal ist es nicht so leicht, die Turniere und London auseinanderzuhalten."

Roger Federer hingegen hat bereits zum neunten Mal das ATP-Turnier in Basel gewonnen und beim Heimspiel zudem seinen insgesamt 99. Turniersieg gefeiert. Mit mehr Mühe als erwartet setzte sich der 37-jährige Schweizer am Sonntag im Finale mit 7:6 (5), 6:4 gegen den neun Jahre jüngeren rumänischen Qualifikanten Marius Copil durch.

Nach 1:34 Stunden war das umkämpfte Duell entschieden, mit dem Matchball besiegelte Lokalmatador Federer zugleich seinen 20. Einzel-Sieg bei den Swiss Indoors in Serie. Außenseiter Copil, im Halbfinale Sieger gegen den Deutschen Alexander Zverev, bewies im zweiten ATP-Finale seiner Karriere erneut seine Stärke beim Aufschlag. Im Finale schlug der Rumäne 14 Asse (Halbfinale: 26).

Im ersten Satz war Federer 1:3 zurückgelegen, auch im zweiten Durchgang gab der Publikumsliebling gleich sein erstes Service ab. Doch der 20-fache Grand-Slam-Sieger kämpfte sich von 1:4 zurück und lag plötzlich wieder 5:4 voran. Allerdings hatte Federer gleich mit drei Millimeter-Entscheidungen beim Video-Challenge auch viel Glück.

In Paris-Bercy und danach bei den ATP World Tour Finals in London bietet sich Federer die Chance zum 100. Titelgewinn. Ob Federer in Paris aber tatsächlich an den Start gehen wird, steht noch nicht fest. In den vergangenen Jahren verzichtete Federer nach dem Turniersieg in Basel jeweils auf das Turnier in Paris.