Eine Woche nach der Auslosung für die 1. Runde der neuen Davis-Cup-Weltgruppe 2019 gibt es noch keinen Kandidatenkreis für den Austragungsort des Heimspiels Österreich gegen Chile am 1. und 2. Februar. Wie ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda am Mittwoch auf APA-Anfrage mitteilte, haben die Landesverbände bis zum 15. Oktober Zeit, eine Interessensbekundung abzugeben.

Fix ist hingegen, dass man den wichtigen Länderkampf auf Sand austragen möchte. "Das ist der Wunsch der Spieler", meinte Schweda. Was die Austragung, die ja nach neuem Modus nur noch über zwei Tage über die Bühne geht, freilich noch teurer macht. Denn im Gegensatz zu früher kann ein Teil der Kosten nun auch in der Weltgruppe nur noch mit Zuschauer-Einnahmen aus zwei Tagen abgedeckt werden. Und ein Indoor-Sandbelag kostet auch mehr als Hartplatz.

Dennoch möchte man nichts riskieren und den Aufstieg in das besonders lukrative Final-Turnier im November 2019 in Madrid nicht durch falsche Belagswahl gefährden. Für die Weltgruppe gelten zudem ein paar andere Kriterien als für die Europa-Afrika-Zone: Die Halle muss kurioserweise mit zwölf Metern höher sein als in den unteren Kategorien und zumindest 4.000 Zuschauer fassen. Eine endgültige Entscheidung über den Austragungsort ist dem internationalen Tennisverband (ITF) bis zum 11. November zu melden.

Das sagt Chile über Österreich als Gegner

Inzwischen hat sich auch das Pendant des österreichischen Davis-Cup-Kapitäns Stefan Koubek, Nicolas Massu, zum Duell mit Österreich geäußert. Die beiden Kapitäne haben eine ganz persönliche Erfahrung im Davis Cup miteinander, als Massu 2009 in Rancagua das entscheidende Schlusseinzel gegen Koubek in vier Sätzen zum 3:2-Heimsieg der Chilenen gewonnen hat.

"Österreich hat ein sehr gutes Team, mit Top-Ten-Spielern im Einzel und Doppel und zwei sehr gute Einzelspieler. Es ist ein schwieriger Gegner, aber Chile wird jedes Jahr stärker", meinte Massu kürzlich gegenüber der chilenischen Tageszeitung "El Mercurio". Massu meinte zudem, dass es wichtig sei, dass sein Topspieler Nicolas Jarry Österreichs Nummer eins, Dominic Thiem, dieses Jahr in Hamburg schon besiegt hat. "Es ist gut, dass Nico weiß, wie es ist, ihn zu schlagen", so der demnächst 39-jährige Massu.

Massu war selbst einst Nummer 9 der Welt, hat sechs Titel gewonnen (darunter Kitzbühel 2004) und kürte sich 2004 zur chilenischen Sportlegende. Mit Fernando Gonzalez holte er den Olympiasieg im Doppel - es war das erste Olympiagold für Chile überhaupt - und dann auch noch Einzel-Gold.