Österreich ist im Tennis-Davis-Cup wieder in der Welgruppe: Dominic Thiem sorgte im dritten Einzel für den entscheidenden Punkt, der das 3:1 und den Sieg über Australien sicherstellt. Der Niderösterreicher besiegte in einem harten Kampf den Australier Alex De Minaur mit 6:4, 6:2, 3:6 und 6:4 - die Weltgruppe ist damit sicher! Die fünfte und bedeutungslose Partie wurde danach nicht mehr ausgetragen.

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Der 25-Jährige hatte vor allem in den ersten beiden Sätzen keine Probleme mit dem Mann aus Down Under und führte schnell mit 6:4 und 6:2. Doch die erst 19-Jährige Nachwuchshoffnung der Aussies wollte sich nicht so leicht geschlagen geben, kämpfte sich trotz der nahezu aussichtslosen Lage noch einmal zurück und holte sich den dritten Durchgang mit 6:3. Und auch im vierten Satz führte de Minaur bereits zwei Mal mit einem Break, letztlich drehte aber Thiem doch noch auch diesen Satz und verwandelte nach 2:57 Stunden den ersten Matchball.

"Hauptsache gewonnen!"

Die Erleichterung war spürbar, denn nach dem souveränen Auftakt hatte sich der erst 19-jährige Australier in die Partie gekämpft. "Ich hab super begonnen, dann einen leichten Abfall im dritten Satz gehabt, der vierte war komplett offen. Zwei Breaks bekommen, zum Glück drei Mal auch gebreakt - und das wichtigste ist: gewonnen", meinte Thierm mit großer Erleichterung. "Drei Mal ausverkauft war es hier in Graz, das passiert nicht oft! Wir haben jede Sekunde genossen, das war ja einfach nur krank!", applaudierte er dem steirischen Publikum.

Österreichs Davis-Cup-Team hat seine makellose Heimbilanz bei Weltgruppen-Play-off-Spielen in Graz auf 7:0 verbessert. Im siebenten Duell auf heimischen Boden, in dem es um Aufstieg in die bzw. Verbleib in der Weltgruppe ging, setzte sich das ÖTV-Team nun auch gegen Australien durch.

Thiem hatte gegen de Minaur, der eine weit bessere Leistung als bei der Vier-Satz-Niederlage gegen Dennis Novak am Freitag zeigte, zunächst auch zu Beginn etwas Startschwierigkeiten. Er geriet mit 1:3 in Rückstand, der erst 19-jährige de Minaur, der auch auf der Tour von Lleyton Hewitt gecoacht wird, hatte schon zwei Bälle zum 4:1. Doch Thiem gelang das Rebreak und nach rund 44 Minuten stellte der French-Open-Finalist zur Freude der rund 6.000 Fans auf 6:4.

Im zweiten Durchgang gelang Thiem vor den Augen seines am Sonntag angereisten Coaches Günter Bresnik eine rasche 4:0-Führung und nach 1:23 Stunden das 6:2 zur 2:0-Satzführung. Im dritten Satz kam etwas Sand ins Getriebe des Favoriten, Thiem musste nach ein paar Unkonzentriertheiten seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben und konnte diesen Rückstand nicht mehr wettmachen.

Ein Kampf auf Biegen und Brechen

So ging es in die Verlängerung, also Satz vier: Und de Minaur ließ nicht nach. Im Gegenteil. Der sechs Jahre jüngere de Minaur machte keine Fehler mehr, Thiem musste fast jeden Punkt mehrmals machen. Angetrieben von seinem ebenso leidenschaftlichen Kapitän steigerte sich der extrem kampfstarke de Minaur und schaffte zum 3:2 ein Break. Zwar gelang Thiem das Rebreak, nach einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung zum 15:40 bei Aufschlag Thiem schaffte es de Minaur neuerlich, dem Weltranglisten-8. das Service zum 4:3 abzunehmen. Nach 2:47 Stunden holte sich Thiem erneut den Ausgleich mit einem Rebreak.

Als Thiem im neunten Game einen Breakball abwehrte und auf 5:4 stellte, lag der Druck bei de Minaur. Thiem bekam bei 30:40 seinen ersten Matchball und nutzte ihn. Thiem sprang in die Luft und ballte die Faust, die Erleichterung nach dem 2:57 Stunden langen Match war ihm ins Gesicht geschrieben.

Kommt jetzt der Geldsegen für den Verband?

Mit dem Sieg über Australien ist damit auch die Tür offen für einen noch nicht genau definierten Geldsegen. Erst Ende Oktober wird der Internationale Tennisverband (ITF) über die genaue Dotation informieren. Fakt ist, dass es speziell beim Einzug ins Finalturnier der 18 besten Teams für Spieler wie ÖTV sehr lukrativ werden könnte.

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