Am 4. Juli ließ der Schweizer Hans-Dieter Cleven mit der Forderung von 37 Millionen Euro Schulden von Boris Becker platzen. Der Deutsche, der offiziell für bankrott erklärt wurde, hatte mit dem Geschäftsmann 1999 Völkl-Tennis gegründet. Liefen die Geschäfte anfänglich sehr gut, so bog der jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten nach ein paar Jahren finanziell gesehen laut Cleven auf die schiefe Bahn ab.

Spätestens 2003 versank Becker im Steuersumpf. Cleven lieh ihm erstmals Millionen. "Es ging um die Frage, belasten wir die Marke Becker schlimmstenfalls mit einer Gefängnisstrafe. Oder er kommt mit einer Bewährungsstrafe davon und arbeitet weiter", erzählt Cleven dem Schweizer "Blick". 2006 sei das Darlehen bis auf 15 Millionen angewachsen, als Sicherheit galt Beckers Finca auf Mallorca.

Trotz der Misere lieh Cleven dem Tennis-Star weiter Geld. Dafür erhielt der Schweizer immer mehr Sicherheiten. 2008 nebst der Finca auf Mallorca auch das Elternhaus in Leimen, Autohäuser im Osten Deutschlands und die Wohnung in London.

Die Öffentlichkeit raushalten

Warum Cleven diese und andere Sicherheiten nicht im Grundbuch abgesichert hat, fragt der "Blick"? "Boris war damals noch mein Geschäftspartner, nach außen hin standen wir auf gutem Fuß. Ich war der Meinung, dass ich dann nicht gleichzeitig Hypotheken auf seinen Besitz eintragen kann. Ganz konkret: Wenn ich das versucht hätte bei dem Haus in Leimen, in dem seine Mutter wohnte, dann wäre doch richtig was los gewesen."

Obwohl Cleven die Sicherheiten zugesprochen bekam, verkauft der Deutsche diese. Auch die Finca! Cleven: "Wohin das Geld geflossen ist, weiss ich nicht." Daraufhin reichte der Schweizer laut "Blick" Zivilklage gegen Becker ein. Der Richter habe zwei Einigungsgespräche angeboten, beide habe Becker aber abgelehnt. Weil die Darlehen nicht ordnungsgemäß gekündigt wurden, lehnt das Zuger Kantonsgericht die Klage aber ab. Cleven: "Ich habe Berufung eingelegt und werde die Darlehen vorsorglich formell noch einmal kündigen. Notfalls gibt es einen neuen Prozess."