Der Damen-Titel in Wimbledon soll in der Familie bleiben: Venus Williams will im Endspiel am Samstag (15Uhr/live Sky) ihrer zuletzt 2015 und 2016 erfolgreichen Schwester Serena nachfolgen, die wegen ihrer Schwangerschaft fehlt. Die 37-Jährige greift im Generationen-Duell mit der 14 Jahre jüngeren Spanierin Garbine Muguruza nach ihrem sechsten Erfolg in dem Grand-Slam-Turnier in London.

Vor 20 Jahren hatte Venus Williams in Wimbledon debütiert, drei Jahre später holte sie auf dem "heiligen Rasen" den ersten von bisher sieben Erfolgen in den vier wichtigsten Turnieren. Nun steht sie erstmals seit 2009 wieder im Endspiel. "Ich klopfe an die Tür zum Titel. Es ist noch ein Match, das ich gerne gewinnen würde. Ich möchte noch einen Schritt weitergehen", sagte die Weltranglisten-Elfte.

Sie werde sich vor dem Endspiel noch ein paar Tipps bei Serena holen, kündigte Venus Williams an. Schließlich hatte ihre bei sieben Triumphen in Wimbledon haltende Schwester vor zwei Jahren dort im Endspiel Muguruza besiegt. Gelingt ein weiterer Coup nach 2008, würde Venus ihre Schwester als älteste Grand-Slam-Siegerin ablösen. Seit 2000 hieß die Siegerin an der Church Road übrigens nur fünf Mal nicht Williams.

Muguruza, die sich von Position 15 ebenfalls unter die Top Ten der Weltrangliste verbessern wird, peilt ihren zweiten Major-Titel nach den French Open 2016 an. "In den vergangenen Jahren liest man oft den Namen Williams in der Siegerliste. Ich bemühe mich, dass ein spanischer Name dort oben steht", sagte die in Caracas geborene Tochter einer Venezolanerin und eines Basken.

Als sie sechs Jahre alt war, übersiedelte die Familie nach Spanien, wo das Talent seine Ausbildung in der Akademie von Sergi Bruguera erhielt. Am Samstag könnte die in Genf lebende Muguruza als erste Spanierin seit Conchita Martinez vor 23 Jahren bei den All England Championships triumphieren.