Stan Wawrinka ist gleich zu Beginn ausgeschieden, danach folgten Rafael Nadal im Achtelfinale sowie die angeschlagenen Andy Murray und Novak Djokovic im Viertelfinale. Damit ist nur noch einer der Top 5 beim  dritten Tennis-Slam übrig: Superstar Roger Federer, der sich mit überzeugenden Leistungen eine ausgezeichnete Ausgangslage für seinen achten Wimbledon-Titel erspielt hat.

Das Duell zwischen Federer und Berdych ab 16 Uhr im Liveticker!

Auf dem Weg dazu muss sich der bald 36-jährige Schweizer zunächst am Freitag im Halbfinale aber zunächst noch mit dem Tschechen Tomas Berdych messen. Dieser hatte im Achtelfinale am Montag Dominik Thiem in fünf Sätzen nidergerungen und danach am Mittwoch von der Aufgabe des angeschlagenen Novak Djokovic profitiert.

Gegen Berdych hat Federer eine 18:6 Siegesbilanz. Die letzten sieben Duelle mit dem 31-Jährigen hat er gewonnen, darunter die 3. Runde der heurigen Australian Open und das Viertelfinale in Miami. Sollte sich Federer als klarer Favorit durchsetzen, spielt er am Sonntag entweder gegen den US-Amerikaner Sam Querrey oder den Kroaten Marin Cilic (ab 14 Uhr im Liveticker). Seine Bilanz hegen Cilic beträgt 6:1, gegen Querrey hat er alle drei bisherigen Begegnungen gewonnen.

"Alle drei sind größer und kräftiger als ich"

Federer selbst zeigt sich bescheiden. "Ob ich nun der große Favorit bin oder nicht, hat nichts zu bedeuten. Die drei anderen werden ein Wort mitreden wollen beim Ausgang der Matches. Sie haben gewaltige Schläge, alle drei sind größer und kräftiger als ich." Trotzdem hat sich für ihn die Turnierpause nach seinem Sieg in Miami Anfang April, der reduzierte Reisestress und der Verzicht auf die kräfteraubende Sandsaison voll ausgezahlt.

Sein Gegner Berdych äußerte vor dem Match seinen Respekt für Federer. "Es hat in der Vergangenheit keinen besseren Spieler gegeben - für mich ist er der Größte. Es ist eine tolle Herausforderung, gegen ihn spielen zu dürfen", sagte der Tscheche, der 2010 sein bisher bestes Major-Resultat auch in Wimbledon hatte. Damals war er erst im Endspiel an Nadal gescheitert.

Sollte Federer seinen zweiten Major-Titel in diesem Jahr tatsächlich holen, dann verbessert er sich im ATP-Ranking vom fünften auf den dritten Rang und verdrängt Djokovic auf Platz vier. Fix ist auch, dass sich Thiem um eine Position auf Platz 7 verbessert, weder Berdych noch Querrey könnten ihn selbst im Falle des Sensationstitels überholen. Im "Race" nach London bleibt Nadal in jedem Fall vor Federer in Front, Thiem bleibt Dritter - außer Cilic holt den Titel.