Novak Djokovic kritisierte nach dem Match, dass er am Montag zweieinhalb Stunden hatte warten müssen, bis entschieden wurde, dass die Partie nicht auf den Center Court verlegt, sondern vertagt wird. "Es war eine falsche Entscheidung. Wir hätten bis 23.00 Uhr unter Dach und Flutlicht spielen können", sagte Djokovic.
Die Begründung der Organisatoren, die Partie wegen Sicherheitsbedenken nicht zu verlegen, konnte der dreifache Wimbledon-Sieger nicht nachvollziehen. "Ich sehe darin keine Logik." Und wie viele andere Spieler vor ihm kritisierte Djokovic auch die Beschaffenheit des Rasens. "Ich habe definitiv schon auf besseren Plätzen gespielt."
Und so sehen die Duelle aus
Andy Murray (GBR-1) - Sam Querrey (USA-24)
Gilles Muller (LUX-16) - Marin Cilic (CRO-7)
Roger Federer (SUI-3) - Milos Raonic (CAN-6)
Tomas Berdych (CZE-11) - Djokovic (SRB - 2)
Die Tschechin Karolina Pliskova löst am Montag Angelique Kerber als Nummer eins im Damen-Tennis ab. Weil die Rumänin Simona Halep im Viertelfinale von Wimbledon ausschied, wird Pliskova am kommenden Montag Platz eins der Weltrangliste übernehmen. Halep musste sich am Dienstag der Britin Johanna Konta 7:6(2),6:7(5),4:6 geschlagen geben und verpasste den Sprung auf die Spitzenposition.
Die deutsche Vorjahresfinalistin Kerber war bereits am Montag im Achtelfinale gegen die Spanierin Garbine Muguruza ausgeschieden und verlor wertvolle Punkte im Ranking. Die 25-jährige Pliskova scheiterte in London zwar schon in der zweiten Runde, hatte aber aus dem Vorjahr kaum Punkte zu verteidigen und schiebt sich daher nach der komplizierten Weltranglisten-Arithmetik auf Platz eins.
Als Konta nach 2:38 Stunden unter dem wegen Dauerregens geschlossenen Dach des Center Courts den größten Erfolg ihrer Karriere perfekt machte, erhoben sich die Zuschauer und feierten die erste britische Tennisspielerin im Wimbledon-Halbfinale seit Virginia Wade im Jahr 1978. "Es ist ein bisschen surreal", sagte Konta. Im Halbfinale am Donnerstag wartet die fünffache Wimbledonsiegerin Venus Williams.
Die 37-Jährige warf in ihrem 100. Einzel-Match in Wimbledon die 17 Jahre jüngere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko aus Lettland mit 6:3,7:5 aus dem Turnier. 20 Jahre nach ihrem Debüt im Jahr 1997 steht die ältere der beiden Williams-Schwestern bei ihrem 20. Start an der Church Road zum zehnten Mal im Halbfinale. Nur 2013 fehlte sie verletzt. "Ich liebe dieses Spiel. Deshalb investiere ich Zeit und Energie", meinte Venus Williams.
Zu den Rasenplätzen im Südwesten Londons hatte die siebenmalige Grand-Slam-Turniersiegerin schon immer eine besondere Beziehung. Doch dass sie es in diesem Jahr nach der bedrückenden Vorgeschichte mit ihrer Beteiligung an einem tödlichen Autounfall erneut in die Vorschlussrunde schaffen würde, war auch nach ihrem emotionalen Ausbruch zu Beginn nicht zu erwarten. Als sie nach ihrem Erstrundensieg zu dem Unfall vor einigen Wochen befragt wurde, fing sie an zu weinen, die Pressekonferenz musste unterbrochen werden. Seitdem sind nur noch Fragen zum sportlichen Geschehen zugelassen.
Muguruza erreichte zum zweiten Mal nach ihrem Finaleinzug 2015 das Halbfinale in Wimbledon. Die 23-Jährige besiegte im ersten Viertelfinale des dritten Saison-Majors als Nummer 14 gesetzt die auf Position sieben gereihte Russin Swetlana Kusnezowa 6:3,6:4. Um den Finaleinzug geht es gegen Magdalena Rybarikova (SVK).