Bravo Dominic Thiem! Der Österreicher wurde seiner Favoritenrolle im Achtelfinale der French Open gegen den Argentinier Horacio Zeballos voll gerecht und zog mit einem 6:1, 6:3, 6:1-Sieg ins Viertelfinale ein, wo es voraussichtlich am Dienstag gegen den Sieger aus Novak Djokovic gegen Albert Ramos-Vinolas geht. Mit diesem Erfolg ist der an Nummer sechs gesetzte Österreicher nur noch einen Sieg von seinem vorjährigen Halbfinal-Einzug entfernt. Besonders beachtlich: Der 23-Jährige hält in Roland Garros nach vier bestrittenen Matches bei einer Satzbilanz von 12:0!
Thiem begann vor den Augen seines extra für das Match angereisten Vaters Wolfgang auf dem Court Suzanne Lenglen, wo er bereits sechs Mal zuvor aufgetreten war, wie aus der Pistole geschossen, machte gleich das Break zum 2:0, kassierte aber postwendend das Rebreak. Kein Problem, denn im nächsten Game nahm der Österreicher dem Gaucho den Aufschlag erneut ab und beendete anschließend mit seinem durchgebrachten Service zum 4:1 die Breakorgie. Zumindest aus seiner Sicht, denn zum 5:1 schaffte er ein weiteres Break und servierte nach 34 Minuten souverän zum 6:1 aus.
Im ersten Game des zweiten Durchgangs wurde der Thiem-Express in der Pariser Abendsonne kurzfristig gestoppt. Knapp zwölf Minuten und damit so lange wie ein Drittel des ersten Satz dauerte es, ehe der Argentinier seinen Aufschlag zum 1:0 doch noch durchbrachte. Das erste Break gelang Thiem dann zum 3:2. Beim Stand von 5:3 durchbrach der Lichtenwörther erneut das Service des Weltranglisten-65. und machte den Sack nach 43 Minuten zum 6:3 zu.
Im dritten Durchgang dauerte es mit dem ersten Break nicht so lange - Thiem fixierte dieses gleich zum 2:0. Anschließend hatte Zeballos keine Gegenwehr mehr zu bieten und der Niederösterreicher überrollte den Argentinier mit 6:1. Ein bärenstarker, nur 1:40-Stunden dauernder Auftritt des Österreichers, der die Hoffnung schürt, dass die Paris-Reise noch nicht zu Ende ist.
Nadal im Spaziergang, Raonic draußen
Was tat sich heute sonst noch? Rafael Nadal hielt sich im Achtelfinale auch mit seinem Landsmann Roberto Bautista Agut nicht lange auf, siegte einen Tag nach seinem 31. Geburtstag mit 6:1, 6:2, 6:2 und hat damit seine Paris-Einzelbilanz auf 76:2-Siege ausgebaut. In der Runde der letzten Acht bekommt es der neunfache Paris-Triumphator nun mit Landsmann Pablo Carreno Busta zu tun, der den an Nummer fünf gesetzten Kanadier Milos Raonic in einem Marathonmatch nach 4:17-Stunden Spielzeit mit 4:6, 7:6, 6;7, 6:4 und 8:6 aus dem Turnier verabschiedete.
Erst im Achtelfinale steht hingegen Gael Monfils. Der Tennis-Clown profitierte dabei von der Aufgabe seines Landsmannes Richard Gasquet, der beim Stand von 6:7, 7:5, 4:3 aus der Sicht Monfils' wegen einer Hüftverletzung aufgeben musste. Ebenfalls ein Achtelfinal-Ticket löste der an Acht gesetzte Japaner Kei Nishikori, der sich in einem wahren Krimi gegen den Südkoreaner Hyeon Chung am Ende hauchdünn mit 7:5, 6:4, 6:7, 0:6, 6:4 durchsetzte. Ebenso in der Runde der letzte 16: Der Russe Karen Chatschanow mit einem 7:6, 6:3, 6:7, 7:6 über John Isner. Damit schaffte es bei den Herren kein Amerikaner ins Achtelfinale.
Mladenovic schlägt Titelverteidigerin Muguruza
Bei den Damen zog die Dänin Caroline Wozniacki mit einem 6:1, 4:6, 6:2 über Swetlana Kusnezowa ins Viertelfinale ein. Ebenso in der Runde der letzten Acht ist Kristina Mladenonic. Die französische Lokalmatadorin überraschte mit einem 6:1, 3:6, 6:3-Erfolg über die spanische Titelverteidigerin Garbine Muguruza. Ebenfalls unerwartet kam der 5:7, 6:2, 6:1-Sieg der Schweizerin Timea Bacsinszky über Venus Williams. Erst im Achtelfinale steht hingegen Geheimfavoritin Elina Switolina. Die ukrainische Rom-Siegerin setzte sich gegen die Polin Magda Linette mit 6:4, 7:5 durch.