"Er hat eine der besten Vorhände auf der Tour und sein Kick-Aufschlag ist sehr schwer zu returnieren. Wenn er eine Schwäche in seinem Spiel hat, dann ist es die Rückhand", sagt Dominic Thiem über seinen heutigen Drittrunden-Gegner Steve Johnson bei den French Open. Das Match startet voraussichtlich gegen 13 Uhr und kann hier im Live-Ticker verfolgt werden. Wie man es mit einer so durchschnittlichen Rückhand in der Weltrangliste dennoch so weit nach oben bringen kann (Johnson ist aktuell die Nummer 26 der Welt)? "Er ist unfassbar athletisch, kann die Rückhand umlaufen. Außerdem schafft er es, diese Schwäche mit einem guten Slice zu kaschieren."

Nach seinem Viersatzsieg über den Kroaten Borna Coric in der Vorrunde ist Johnson in Tränen ausgebrochen. Der Grund: Vor knapp drei Wochen ist sein Vater Steve mit nur 58 Jahren überraschend im Schlaf verstorben. "Das ist natürlich äußerst tragisch und tut mir für Steve sehr leid. Aber ich darf mich wegen dieser Tatsache nicht aus der Konzentration bringen lassen", sagt Thiem.

Steve Johnson
Steve Johnson © APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE

Der 27-jährige Kalifornier hat in seiner Karriere bisher zwei Titel gewonnen - 2016 in Nottingham auf Gras und heuer in Houston auf Sand. Im Juli 2016 hat Johnson mit Platz 21 sein bisher bestes Ranking erreicht. Das bisher einzige Duell mit Thiem verlor der Amerikaner 2014 in Nizza in drei Sätzen. "Aber das ist lange her und sagt nichts aus", betont Thiem.

Schwere Krise bei den Amis

Johnson ist übrigens neben John Isner der einzige der insgesamt elf angetreten Amerikanern, der es in Paris in die dritte Runde schaffte. Eine niederschmetternde Bilanz für die einst so dominante Tennis-Nation, deren aktuell Bester, Jack Sock, in der Weltrangliste auf Platz 15 liegt. In Paris strich der Profi aus Nebraska aber gleich zum Auftakt die Segel. Ebenso, wie das so hochgepriesene Talent Frances Tiafoe.

Aussicht auf Besserung scheint es für die kommende Jahre keine zu geben – und auch Österreichs Davis-Cup-Kapitän Stefan Koubek sieht die Krise mit einem Kopfschütteln. „Einfach unverständlich – vor allem bei dem vielen Geld, das ihnen zur Verfügung steht.“