Vorjahres-Finalistin Serena Williams hat sich dem Gesetzten-Exodus der Topstars bei den Australian Open nicht angeschlossen. Die als Nummer zwei gesetzte US-Amerikanerin musste aber im Achtelfinale am Montag gegen die Tschechin Barbora Strycova härter arbeiten als zuvor, ehe sie als 7:5,6:4-Siegerin vom Platz ging. Williams steuert bisher ohne Satzverlust auf Grand-Slam-Titel Nummer 23 zu.
Williams bekommt es nach dem Sieg über die Nummer 16 der Welt nun mit der als Nummer neun gereihten Britin Johanna Konta zu tun. Sydney-Siegerin Konta besiegte die Russin Jekaterina Makarowa sicher mit 6.1,6:4 und wird am Dienstag ein harter Brocken für Williams, der noch drei Siege zum siebenten Titel beim "Happy Slam" in Melbourne fehlen. Gelingt Willliams der siebente Streich, dann löst sie die schon im Achtelfinale gescheiterte Titelverteidigerin Angelique Kerber auch als Nummer eins der Welt ab.
"Ich habe absolut nichts zu verlieren in diesem Turnier. Für mich ist alles hier ein Bonus", sagte sie, betonte jedoch auch: "Natürlich bin ich hier, um zu gewinnen. Ich hoffe, dass ich besser spielen kann." Am bisher heißesten Tag des Turniers hatte Williams aber Mühe und brauchte nicht weniger als acht Satzbälle um den ersten Durchgang zu gewinnen. Nach 106 Minuten kürte sich die 35-Jährige aber zur Siegerin.
Größter Kritikpunkt für Williams war ihr Aufschlag, den sie insgesamt vier Mal abgeben musste. "Es ist immer gut, dass es etwas gibt, das ich verbessern kann. Ich weiß, dass ich besser aufschlagen kann", meinte Williams, die immerhin ihr zehntes Major-Viertelfinale seit den US Open 2014 erreicht hat. Auch mit ihren unerzwungenen Fehlern (46) konnte die US-Amerikanerin nicht gerade zufrieden sein.
Konta freut sich jedenfalls schon auf das Duell mit Serena: "Sie ist eine der Spielerinnen, die immer noch spielt, die als junges Mädchen zu meinen Vorbildern gehörten. Es ist eine unglaubliche Ehre und ich werde jeden Moment da draußen genießen", erklärte Konta.
Ebenfalls im Viertelfinale steht überraschend die 34-jährige Kroatin Mirjana Lucic-Baroni, die die auch unerwartete Achtelfinalistin Jennifer Broady (USA) 6:4,6:2 ausschaltete.