Titelverteidiger Novak Djokovic musste sich schon früher verabschieden. Im Achtelfinale der Australian Open in Melbourne erwischte es auch den Weltranglisten-Ersten. Andy Murray unterlag sensationell dem Deutschen Mischa Zverev in vier Sätzen 5:7, 7:5, 2:6, 4:6. Nach seinem Meisterstück blieb der 29-jährige Hamburger sekundenlang ganz ruhig, dann schlug er einen Ball in den blauen Sommerhimmel. Zverev hatte nach dem Match Tränen in den Augen. "Dieser Sieg bedeutet die Welt für mich. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe. Es war schwierig, ruhig zu bleiben", sagte er.

Zverev ist der erste deutsche Spieler seit Tommy Haas 2007, der in Melbourne die Runde der letzten Acht erreicht. In seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinale überhaupt trifft er am Dienstag auf den viermaligen Australien-Champion Roger Federer aus der Schweiz oder den Japaner Kei Nishikori (Nummer fünf der Weltrangliste). Auch Zverevs kleiner Bruder Alexander, der als große deutsche Tennishoffnung gilt, ist bereits ausgeschieden - gegen den Spanier Rafael Nadal.

Der unterlegene Murray hatte nur Lob für den Überraschungssieger parat: "Mischa hat verdient gewonnen. Er hat in den wichtigen Momenten großes Tennis gespielt und sich auch von Rückständen nicht beirren lassen", sagte der Schotte. Topfavorit Murray, der in den vergangenen beiden Jahren im Finale von Melbourne gestanden hatte, kassierte seine früheste Niederlage bei den Australian Open seit 2009.