Herwig Straka macht sich ob seines Auslosungs-Händchens für die zweite Auflage seines Turniers als ATP-500-Event aber keine Vorwürfe. "Es ist für beide nicht das schlechteste Los, es hätten beide schwierigere Gegner bekommen können", sagte der Steirer nach der Zeremonie im Grand Hotel, der neuen Bleibe des gesamten Spielerfelds. "Das Glas ist halb voll und halb leer. Du hast leider einen verloren, aber auch einen fix in der zweiten Runde", ergänzte Straka.
Gerald Melzer hat übrigens gegen Thiem eine positive 2:1-Bilanz auf der Tour, zuletzt hatte er 2015 im Viertelfinale von München 7:6,3:6,6:3 gewonnen. Der Druck liegt freilich auf dem Weltranglisten-Zehnten Dominic Thiem. "Klarerweise ist es für Dominic das schwierigere Match, weil er gewinnen muss und Gerald keinen Druck hat", sagte auch Straka.
Der dritte Österreicher fix im Hauptfeld ist Jürgen Melzer. Österreichs Altstar trifft auf den als Nummer vier gesetzten Shanghai-Finalisten Roberto Bautista Agut. Im direkten Duell der beiden steht es 1:1. Jürgen setzte sich in der ersten Australian-Open-Runde 2013 in fünf Sätzen durch, verlor aber ein Jahr später im Halbfinale von Hertogenbosch mit 6:7 im dritten Satz.
Murray mit Premieren-Duell
Der topgesetzte Andy Murray (GBR), der bereits in Wien eingetroffen ist und sich am Sonntag der Öffentlichkeit präsentieren wird, trifft auf Martin Klizan (SVK). Der Weltranglisten-Zweite hat bisher noch nie gegen den Slowaken gespielt. Der dritte Top-Ten-Spieler in Wien, der Tscheche Tomas Berdych, misst sich zum Auftakt mit einem Qualifikanten. Titelverteidiger David Ferrer (ESP-5) hat im aufstrebenden Briten Kyle Edmund auch nicht gerade ein leichtes Los. Vorjahresfinalist Steve Johnson (USA) hat das von vielen als Horrorlos empfundene Aufschlag-Ass Ivo Karlovic (CRO-8) zum Gegner.
"Ich bin mit wirklich guten Erinnerungen zurückgekommen. Ich mag die Stadt und ich bin sehr gerne wieder hier", sagte Ferrer, der ja 2014 auch schon im Endspiel erst am Champion Murray gescheitert war. Sollten Ferrer und Thiem je zweimal gewinnen, dann käme es zum Viertelfinal-Schlager dieses Duos. Geht es rein nach der Setzung und erreicht Thiem erstmals in Wien das Halbfinale, könnte es zum Hit gegen Murray, den aktuell besten Spieler auf der Tour, kommen. Ex-Sieger Jo-Wilfried Tsonga (FRA-6) eröffnet übrigens wie Berdych auch gegen einen Qualifikanten.