Die Aufregung war groß, als Tamira Paszek trotz eines nach der offiziellen ÖOC-Nominierungsfrist erzielten Siegs über die Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic nicht für die Olympischen Sommerspiele in Peking nominiert wurde. Paszek hatte aus Enttäuschung und Ärger bei einer Pressekonferenz vor einigen Wochen in Wien auch laut darüber nachgedacht, dass sie vielleicht in naher oder fernerer Zukunft sogar die Nationalität wechseln könnte. Sie wollte das damals nicht als Drohung verstanden wissen, Klarheit darüber konnte oder wollte sie in Flushing Meadows nach ihrem Auftaktsieg über Maria Kirilenko aber nicht geben.

Nach vorne schauen. "Ich kann nur eines sagen: Ich bin hier in New York zum Tennis spielen und nicht, um mir Gedanken zu machen, für welches Land ich spiele. Ich bin heute als Österreicherin angetreten, habe meinen Erstrundensieg für Österreich gefeiert. Die Olympia-Geschichte ist abgehakt, ich muss nach vorne schauen", meinte Paszek am späten Montagabend in Flushing Meadows. Schon damals habe sie gesagt, sie werde keine voreiligen Entscheidungen treffen. "Mein Vater hat sehr emotional reagiert nach der Olympia-Entscheidung, aber wie schon gesagt ich bin Österreicherin, und für die nahe Zukunft - werden wir mal schauen, was kommt."

Vorbereitung. Im Camp von ihrem Coach Larri Passos bei Santa Caterina, rund eine Stunde südlich von Florianopolis in Brasilien, fühlt sie sich sehr wohl. "Dort habe ich einen Platz gefunden, wo ich konzentriert arbeiten kann. Ich werde auch im November und Dezember zur Vorbereitung auf die neue Saison fünf, sechs Wochen dort sein." Nichtsdestotrotz plagt Paszek Heimweh, für ihren Freundeskreis in Dornbirn bleibt ebenso wenig Zeit wie für die Familie. Ihr Papa ist allerdings am Montag in New York eingetroffen, bleibt aber nur für den Turnierverlauf. "Ich vermisse alle meine Freunde und Lieben ganz, ganz toll und da ist schon ein bissi Heimweh dabei."