Eine - wie sie selbst sagte - katastrophale Leistung gegen die Rumänin Alexandra Dulgheru setzte einen unrühmlichen Schlusspunkt hinter Bammers Jahr. Nach nur 59 Minuten war die 3:6,1:6-Niederlage gegen die Nummer 53 der Welt Gewissheit. "So extrem wie es heute war, war es, glaube ich, überhaupt noch nie. Ich steh' dazu, das braucht man nicht schönreden", sagte Bammer, der es schon seit dem Erstrunden-Aus bei den US Open und dann mit einem verpatzten Asien-Trip gar nicht gut gelaufen war. "Natürlich strahle ich nicht vor Selbstvertrauen nach zuletzt vier katastrophalen Matches. Ich bin sicher, dass ich im nächsten Jahr viel besser zurückkomme", blickte Österreichs Nummer 1 schon wieder in die Zukunft.

"Nie so richtig wohl gefühlt"

Ein hauptsächlich verkorkstes Jahr ist jetzt vorüber. "Es war sicher die schwierigste Saison meiner ganzen Karriere", sagte die 29-jährige Weltranglisten-52. Ihr Jahr habe schon vor dem Turnierauftakt schlecht angefangen. Zu Weihnachten wurde sie krank, es folgten in Australien zwei Erstrunden-Niederlagen. "Ich habe dann besser in mein Spiel hineingefunden, habe in Indian Wells das Viertelfinale erreicht. Dann ist aber die Schulterverletzung dahergekommen und ich habe mich dann eigentlich nie so richtig wohl gefühlt, obwohl ich ein Turnier gewonnen habe."

Ihr zweiter Turniersieg in Prag, das Viertelfinale in Indian Wells und Cincinnati (Sieg über Serena Williams) waren die herausragenden Positiva von Bammer, die nun in den kommenden zweieinhalb Monaten hart an ihrer Rücken- und Schultermuskulatur arbeiten will. "Im Schultergürtel bin ich extrem schwach, das dauert seine Zeit, aber die habe ich jetzt", erklärte sie. Urlaub gönnt sich die Mutter der achtjährigen Tina keinen. "Ich habe vor, dass ich gleich weiter trainiere und vielleicht ein, zwei Mal über das Wochenende Pause mache." Sonst will sie auch im Training viel Sparring machen, weil sie die Matchpraxis braucht, die ihr im Saisonfinish wegen der vielen frühen Niederlagen gefehlt hat.

Voraussichtlich in Brisbane wird Bammer im Jänner auf die WTA-Tour zurückkehren, den Trip nach Asien will sie sich mit dann 30 aber nicht mehr antun. "Da fahre ich sicher nicht mehr hin, dass weiß ich. Die Beläge sind dort ganz anders wie auf der Tour das ganze Jahr, ich habe dort noch nie in meinem Leben gut gespielt. Ich glaube ein Achtelfinale war das beste." Ist sie fit, steht sie aber für den Fed Cup auf jeden Fall wieder zur Verfügung. Ihr vorerst großes Ziel ist, dass sie wieder bei Grand Slams gesetzt ist, also die Rückkehr in die Top 32. "Bis Melbourne wird sich das wohl nicht mehr ausgehen", meinte sie lachend. "Außer ich bin am Anfang so stark."