Die 29-jährige Oberösterreicherin, die zuletzt auf Platz 52 in der Weltrangliste zurückgefallen ist, konnte bei weitem nicht ihre Bestform zeigen und musste sich der nur eine Position hinter ihr liegenden Rumänin Alexandra Dulgheru überraschend klar mit nach 59 Minuten 3:6,1:6 geschlagen geben. Bammer war im Vorjahr in der zweiten Runde an der späteren Turniersiegerin Ana Ivanovic gescheitert. Bereits an den ersten beiden Turniertagen hatten sich Yvonne Meusburger und Patricia Mayr verabschieden müssen.

"Ich habe absolut kein Timing gehabt"

"Natürlich war das eine Katastrophe, ich bin sehr enttäuscht. Ich stehe dazu. Ich habe absolut kein Timing gehabt und war einfach richtig schlecht heute", sparte Bammer nicht mit Kritik an sich selbst. Das Match hatte für Bammer schon denkbar schlecht begonnen, musste sie doch gleich zum Auftakt ihr Service abgeben. Zwar machte sie den 0:2-Rückstand noch wett, doch nach dem 3:3 und einem 40:15 bei eigenem Aufschlag ging dann nicht mehr viel. "Ich habe mir auch gedacht, dass ich da in mein Spiel reinkomme. Aber ich habe dann nach wie vor keinen Ball ins Feld gespielt." Sechs Games in Folge zum 6:3,3:0 stellten die Weichen zum Sieg der vermeintlichen Außenseiterin, die allerdings zuletzt drei höher dotierte ITF-Turniere in Folge gewonnen hatte.

Bammer hingegen wirkte müde, ausgelaugt, kraftlos. Schon seit den US Open ist es für Bammer überwiegend schlecht gelaufen. Nach dem Erstrunden-Aus in Flushing Meadows gewann sie nur in Seoul eine Runde, in Tokio, Peking und Linz kam die frühe Niederlage. Bammer hat nun in einer durchwachsenen Saison, die ihr aber immerhin den zweiten Turniersieg (Prag) gebracht hat, nun insgesamt zehn Erstrunden-Niederlagen erlitten. "Natürlich strahle ich nicht vor Selbstvertrauen. Aber die Enttäuschung ist sehr groß, weil ich im Training die ganze Woche sehr stark gespielt habe", sagte Bammer.

"Sybille hat heute nie zu ihrem Spiel gefunden. Sie wollte mit der Brechstange spielen, anstatt auch auf längere Rallyes zu setzen. Allerdings muss man auch der Gegnerin gratulieren, die ausgezeichnet gespielt hat", lautete die Analyse von Coach Jürgen Waber. Bammer hat nun die Saison 2009 hinter sich und wird ihre diversen Wehwehchen, allen voran ein Schulterproblem, auskurieren. "Ich bin sehr froh, dass die Saison vorbei ist. Ich bin mir sicher, dass ich im nächsten Jahr viel besser zurückkomme", kündigte die Ottensheimerin an. Für die Turnierveranstalter, die zwar mit Flavia Pennetta und Agnieszka Radwanksa ihre Topstars noch im Bewerb haben, ist das Aus der letzten Österreicherin natürlich ein gewisser Rückschlag. Am Mittwoch war mit rund 5.000 Zuschauern die Halle zum Bersten voll.