Nach Wera Swonarewa (RUS-2) und Francesca Schiavone (ITA-6) hat sich am Montag in Wimbledon die dritte Spielerin aus den Top-Acht-Gesetzten verabschiedet: Titelverteidigerin Serena Williams, die nach ernsten gesundheitlichen Problemen erst vor zwei Wochen nach fast einem Jahr Pause auf die Tour zurückgekehrt war, musste sich der als Nummer 9 gesetzten Französin Marion Bartoli mit 3:6,6:7(6) geschlagen geben. French-Open-Halbfinalistin Bartoli trifft nun auf die Deutsche Sabine Lisicki.

Bei den Herren setzte Bernard Tomic seinen Sensationslauf an der Church Road fort. Der Australier ließ am Montag Melzer-Bezwinger Xavier Malisse beim 6:1,7:5,6:4 keine Chance. Tomic ist damit der jüngste Spieler seit Boris Becker vor 25 Jahren, der das Viertelfinale in Wimbledon bei den Herren erreichte. Mit 18 Jahren und 255 Tagen hat Tomic den Fans auf dem "Fünften Kontinent" große Hoffnungen gemacht. In der Runde der letzten acht trifft der 1,93-m-Mann, der übrigens in Stuttgart geboren ist und an der Gold Coast lebt, aller Voraussicht nach auf einen der Turnierfavoriten, den als Nummer zwei gesetzten Novak Djokovic aus Serbien. Djokovic musste zuvor noch Michael Llodra (FRA) ausschalten (derzeit im Gange, Anm.).

"Ich hätte niemals gedacht, dass ich hier die zweite Woche erreichen würde. Ich war noch nie glücklicher als jetzt", freute sich Tomic, der sich auch geehrt fühlt, dass er hier der jüngste Spieler im Viertelfinale nach so langer Zeit ist. "Wisst ihr, ich werde jetzt nicht aufhören und werde am Mittwoch mein Bestes geben, ich habe nichts zu verlieren", hat der Youngster sehr viel Selbstvertrauen gesammelt. Aufgrund seiner Performance in London wird er erstmals als bester Australier im Ranking geführt werden und Lleyton Hewitt ablösen. Hewitt war seit 17. Mai 2004 immer bester "Aussie" im ATP-Ranking gewesen.

Local Hero

Ausgezeichnet ist der vierte Arbeitstag für "local hero" Andy Murray gelaufen. Der als Nummer vier gesetzte Schotte spazierte mit einem 7:6(3),6:3,6:2 über den Franzosen Richard Gasquet ins Viertelfinale. In diesem trifft Murray entweder auf den Polen Lukasz Kubot oder Roddick-Bezwinger Feliciano Lopez (ESP).

Serena Williams kämpfte so gut sie konnte. Doch die 13-fache Grand-Slam-Siegerin machte letztlich zu viele Eigenfehler. Nach Abwehr von fünf Matchbällen rettete sie sich noch ins Tiebreak. In diesem zeigte Bartoli ihre Aufschlagstärke aber weiter und gewann letztlich verdient in zwei Sätzen.