Der zweite Tag des mit 16,5 Mio. Euro dotierten Grand-Slam-Turniers in Wimbledon ist aus österreichischer Sicht sehr erfreulich verlaufen. Nach Tamira Paszek am Nachmittag setzten sich auch der als Nummer 11 gesetzte Jürgen Melzer und auch bei seinem Wimbledon-Debüt Andreas Haider-Maurer über ihre ersten Gegner hinweg. Paszek muss bereits am Mittwoch wieder gegen die US-Amerikanerin Christina McHale auf den Platz.

Melzer, der im Vorjahr hier erstmals das Achtelfinale erreicht hatte, rang den gefährlichen Kolumbianer Alejandro Falla nach rund 2:30 Stunden mit 3:6,7:6(5),6:2,6:2 nieder. Falla hatte im Vorjahr den großen Roger Federer ebenfalls zum Auftakt an den Rand einer Niederlage gebracht und hatte zu Beginn gegen Melzer ebenfalls Vorteile für sich verbucht. Nach dem gewonnenen Tiebreak übernahm allerdings der Favorit aus Deutsch Wagram das Kommando auf dem Platz.

Nächster Gegner: Tursunow oder Gulbis

"Er hat vor allem mit der Vorhand überraschenderweise sehr gut gespielt und returniert. Es war 2:5 im zweiten Satz im Tiebreak, wenn der danebengeht, dann ist es ganz ein langer Weg", wusste Melzer über die brenzlige Situation Ende des zweiten Satzes. So hat er aber den vorentscheidenden Satzgleichstand geschafft. "So bin ich zufrieden, Satz drei und vier war dann lockerer. Alles in allem bin ich froh, dass ich durch bin."

Sein nächster Gegner wird erst am Mittwoch feststehen, denn das Duell zwischen Hertogenbosch-Sieger Dmitrij Tursunow (RUS) und Ernests Gulbis (LAT) musste bei 6:3,3:6,5:5 war am späten Dienstagabend wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Melzer ist am Mittwoch allerdings mit seinem Partner Philipp Petzschner im Doppeleinsatz, beginnt also seine Titelverteidigung.

Genau darüber war Melzer eben auch sehr froh, dass er sein Match noch beenden konnte. "Das war sehr wichtig. Man weiß ja selbst, man hat noch ungefähr eine halbe Stunde. Da war ich obenauf und war am Drücker. Wenn es dann finster wird, fängst am nächsten Tag wieder bei null an."

Haider-Maurer servierte 38 Asse

Nur wenige Minuten nach Melzer schaffte es dann auch der 24-jährige Waldviertler Andreas Haider-Maurer erstmals in die zweite Runde von Wimbledon. Wenige Wochen nach seinem ersten Major-Einzelsieg in Paris gelang ihm auch auf dem "heiligen" Rasen der erste Sieg. Er ließ dem Franzosen Florent Serra beim 7:6(5),6:3,6:3 in nur 111 Minuten eigentlich keine Chance und servierte nicht weniger als 38 Asse. Sein nächster Gegner wird der Argentinier David Nalbandian sein.

"Das war heute wirklich sehr gut vom Aufschlag her. Ich war von Anfang an so dominant bei den Aufschlag-Games, ich habe mich in jeder Phase des Matches darauf verlassen können", sagte Haider-Maurer. Auch sein Gegner habe wohl darunter gelitten. "Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass er an ein Break glaubt."