Tamira Paszek hat mit einer tollen Aufholjagd das an zwei Tagen ausgetragene Erstrundenmatch in Wimbledon gegen die Japanerin Ayumi Morita gewonnen. Die 20-jährige Vorarlbergerin, die am Vortag schon mit 5:7,0:3 und 15:40 in Rückstand geraten war, machte insgesamt zwölf Games in Folge und siegte am Dienstag letztlich noch klar mit 5:7,6:3,6:0 gegen die Nummer 42 der Welt. Es war Paszeks erster Major-Sieg seit den US Open 2010. Sie trifft nun voraussichtlich schon am Mittwoch auf die US-Amerikanerin Christina McHale.

"Ich bin ein Kämpfer"

"Wichtig war, dass wir gestern noch den zweiten Satz zu Ende gespielt haben nach 5:7,0:3,15:40", sagte eine erleichterte Paszek, die zu diesem Zeitpunkt ihren Spielstil und die Taktik umgestellt hatte. Bei einer 2:0-Führung im dritten Satz war das Spiel am Montag wegen Regens vertagt worden. "Mit 2:0 ins Bett gehen war besser", erklärte Paszek lachend.

Die 20-jährige Vorarlbergerin, als Nummer 80 derzeit auch die klare Nummer 1 in Österreichs Damen-Tennis, bezeichnete diesen Erfolg als "sehr wichtig", vor allem nach diesem Rückstand. "Ich bin ein Kämpfer und ich hasse es zu verlieren", meinte die frühere Nummer 35 der Welt. Die Wende gegen Morita schaffte sie dank variantenreicherem Spiel und Schnittwechsel.

Auf ihrem "absoluten Lieblingsbelag" trifft die Dornbirnerin nun auf McHale, die im WTA-Ranking gerade sieben Ränge vor ihr liegt. Das bisher einzige Duell mit der US-Amerikanerin hat Paszek im Vorjahr im Halbfinale von Quebec City glatt 6:2,6:2 gewonnen. "Jedes Match ist anders", lässt sich Paszek auf keine Spekulationen ein. "Sie umläuft oft ihre Rückhand, serviert recht gut und bewegt sich nicht schlecht", weiß sie über ihre nächste Gegnerin.

"Zum ersten Mal sind alle dabei"

Die Wimbledon-Achtelfinalistin 2007 spielt übrigens auch Doppel mit Sandra Klemenschits und Mixed mit dem Deutschen Florian Mayer. Paszek wohnt wie auch Jürgen Melzer in einem Haus in der Umgebung der Turnier-Anlage. Erstmals mit ihren Eltern, ihrem Bruder sowie einem Freund, dem Sparringpartner Kai Schmid. "Wir mieten hier seit vier Jahren ein Haus. Das ist gemütlich, wenn alle zusammen sind. Zum ersten Mal sind alle dabei", freut sich die Vorarlbergerin.

Weniger Grund zur Freude hatte Patricia Mayr-Achleitner nach ihrer 3:6,6:7(5)-Niederlage gegen die Kanadierin Rebecca Marino, obwohl sie mit ihrer Leistung zufrieden war. Besonders bitter waren für sie freilich jene zwei Satzbälle, die sie bei 6:5 nicht nützen konnte. "Ich finde das war heute meine beste Leistung seit langem. Ich habe sehr gut serviert. Ich habe halt eine Gegnerin gehabt, ich glaube, einige Herren wünschten, sie hätten so einen Aufschlag", erklärte die Tirolerin und aktuelle Nummer 113 der Welt.

Vier Breakbälle hätte sie trotz des starken Aufschlags von Marino gehabt. "Davon hat sie drei Asse gemacht. Das muss man anerkennen." Mayr-Achleitner spielt kommende Woche bei einem Challengerturnier in Polen.

Bad Gastein erteilt sie allerdings eine Absage. "Dadurch, dass sich die Frau Reichel (Turnierdirektorin, Anm.) nicht gemeldet hat, werde ich Palermo spielen", erklärte die 24-Jährige. Sie habe lange darüber nachgedacht, weil sie sich in Bad Gastein sehr wohl fühlt. Es sei schon öfters passiert, dass sie keine Wildcard bekommen habe und dann hätte sie gar kein Turnier spielen können.