Thomas Muster schlägt nächste Woche dank Wild Card im Hauptbewerb der BA-Trophy in Wien auf. Wie wichtig ist er für das Turnier?

HERWIG STRAKA: Sehr wichtig. Die Veranstaltung hat dadurch medial gesehen einen weit größeren Output. Zudem schürt sein Auftritt die Emotionen. Wir hatten im Vorfeld weit mehr Anfragen, wann der Muster spielt als wann der Jürgen Melzer spielt.

Wie argumentieren Sie diese Wild-Card-Vergabe gegenüber jungen österreichischen Spielern, die damit durch den Rost fallen?

STRAKA: Ich habe mit Tom darüber gesprochen. Hätte es jemanden gegeben, der sich aufdrängt, hätte er die Wild Card sofort demjenigen überlassen. Aber da ist derzeit keiner, der sie sich wirklich verdient hätte.

Trotzdem, welchen sportlichen Wert hat es, wenn Muster in der ersten Runde aller Voraussicht nach "vorgeführt" wird?

STRAKA: Auch wenn das Ergebnis deutlich ausfallen kann, vorgeführt wird er sicher nicht. Tom wird kämpfen und das wird den Leuten gefallen. Letztes Jahr hat Stefan Koubek gegen den schlechtesten Spieler im Feld eine inferiore Leistung geboten - wo ist dann da der Unterschied?

Wären Sie nicht sein Manager, würde Muster dann trotzdem eine Wild Card erhalten?

STRAKA: Ich bin sein Manager und Freund - das lässt sich nicht ausblenden. Aber würde Andre Agassi anfragen, dann bekäme er auch eine Wild Card.

Themenwechsel: Wie ist das Turnier in der Stadthalle derzeit positioniert?

STRAKA: Wir haben einen längerfristigen Vertrag mit der Stadthalle und führen derzeit gute Gespräche mit unserem Sponsor, der Bank Austria.

Welchen Weg wird das Turnier künftig einschlagen?

STRAKA: Wir müssen die Logen-Kunden zurückgewinnen. Und wir wollen unabhängiger von den Spielern werden und das Turnier mehr zum Event machen.

Inwieweit profitiert man von Melzers Erfolgen?

STRAKA: Die Tennis-Vermarktung wird wieder mehr zum Thema, aber er alleine bringt noch keine Mega-Sponsoren.