Der 39-jährige Julian Knowle hat am Samstagabend gemeinsam mit seinem kanadischen Partner, dem 41-jährigen Daniel Nestor, zum vierten Mal das Endspiel in der Wiener Stadthalle erreicht. Das als Nummer drei gesetzte Duo besiegte Jaroslav Levinsky/Mate Pavic (CZE/CRO) sicher in 50 Minuten mit 6:3,6:2. Knowle möchte nun am Sonntag nach drei bisher glücklosen Versuchen 2006, 2009 und 2012 endlich seinen ersten Wien-Titel holen.

Kurzfristig zu Promi-Partner

"Ich werde einfach versuchen, an die Leistung anzuknüpfen, die wir die ganze Woche gezeigt haben", sagte Knowle, der erst ganz kurzfristig nach der Verletzung von Jürgen Melzer und einer weiteren Absage zum prominenten Doppelpartner Nestor gekommen ist.

"Es wäre natürlich eine Riesen-Sache und eine große Genugtuung für mich. Ich hätte dann alle Turniere in Österreich gewonnen: Pörtschach, Kitzbühel und die Stadthalle", hofft Knowle, dass es in diesem Jahr endlich klappt. Es wäre der dritte Saison-Titel nach Casablanca und Zagreb (beide noch mit Filip Polasek).

Für das kommende Jahr hat es bereits eine Entscheidung über einen neuen Doppelpartner gegeben. "Ich werde nicht mit Jürgen (Melzer) spielen. Ich werde das Jahr so viele Turniere wie möglich mit Vasek Pospisil spielen", kündigte Knowle an.

Das zusammen 80-jährige Duo Knowle/Nestor macht sich über das Alter wenig Gedanken. "Das Alter kann man nicht abstreiten, aber so lange wir so Tennis spielen, sollte das das Einzige sein, was zählt", meinte Knowle, der mit Nestor im Finale Favorit ist. "Ich habe heuer dreimal gegen Rosol, der mit verschiedenen Partnern gespielt hat, gespielt und immer verloren", warnte Knowle aber.

"Es war eine sehr gute Woche"

Für Dominic Thiem hatte zuvor die für ihn so sensationelle Woche im Doppel-Halbfinale geendet. Der 20-jährige Niederösterreicher, der im Einzel Jo-Wilfried Tsonga im Viertelfinale ein großes Match geliefert hatte, verlor an der Seite von Maximilian Neuchrist gegen Florin Mergea/Lukas Rosol (ROM/CZE) mit 4:6,4:6. "Es war eine sehr gute Woche, im Einzel und Doppel. Das Doppel hat viel Spaß gemacht, ich habe zum ersten Mal mit Max gespielt", resümierte Thiem, der insgesamt immerhin 18.625 Euro Preisgeld kassiert hat.

Die Medien hat er am Tag danach schon studiert, nach einer Nacht mit wenig Schlaf. "Ich war ein bisserl aufgescheucht, ich bin erst irgendwann eingeschlafen in der Nacht", gestand Thiem. Für ihn geht es nun demnächst wieder auf kleinere Bühnen zurück.