Letztes Jahr haben Sie in Wien mit dem Sieg über Thomas Muster für Furore gesorgt - was hat sich seitdem bei Ihnen getan?
DOMINIC THIEM: Im Winter hab ich die Orange Bowl gewonnen - das war der perfekte Abschluss meiner Jugend-Karriere. Der Umstieg ins Herren-Tennis war anfänglich schwer, dazu kam ein Bruch der Kniescheibe. Nach dem ersten Future-Sieg in Tschechien ging es dann aber bergauf.

Rechnen Sie heuer in Wien wieder mit einer Wild Card?
THIEM: Ich hoffe darauf. Allerdings muss ich Anfang Oktober zum Bundesheer und weiß nicht, ob ich zwei Wochen später für das Turnier Freigang bekomme.

Ihre weitere Marschroute?
THIEM: Jetzt bin ich die Nummer 443 der Welt, Ende 2013 möchte ich den Top 200 stehen.

Für junge Spieler wird es immer schwieriger, in die Top 100 vorzustoßen - warum ist das so?
THIEM: Tennis ist in den letzten Jahren viel körperbetonter geworden. Will man top sein, muss man ein fertiger Mann sein. Ich bin das noch nicht. Zwar ist mein Längenwachstum abgeschlossen, doch hinke ich in meiner Gesamtentwicklung um eineinhalb Jahre hintennach.

Apropos Körper - nach Olympia wirbt man jetzt für eine tägliche Turnstunde. Der richtig Weg?
THIEM: Ich finde, man setzt damit das richtige Zeichen. Dass viele Kinder nur noch hinter dem Computer sitzen, ist wirklich ein großes Problem.