Anfeindungen auf den sozialen Kanälen sind längst trauriger Alltag, auch Tennisprofis trifft es dabei immer öfter. Auslöser für öffentliche Beschimpfungen, die bis hin zu Morddrohungen gehen (Österreichs Doppel-Ass Oliver Marach hat solche einst erhalten) sind meist verbitterte Menschen, die aufgrund einer Niederlage eine Sportwette verloren haben. Jüngstes bekanntes Opfer ist Caroline Garcia. Die Französin machte nach ihrer Erstrunden-Niederlage bei den US Open gegen die Mexikanerin Renata Zarazua die unfassbaren Beschimpfungen öffentlich.

„Du bist ein Stück Scheiße“, „Ein Clown gehört in den Zirkus“, „Ich hoffe, deine Mutter stirbt bald“ oder „Du solltest darüber nachdenken, dich zu erschießen“, ist nur ein kurzer Auszug jener Beschimpfungen, die die Siegerin der WTA-Tour-Championships 2022 über sich ergehen lassen musste. „Von diesen Nachrichten gibt es Hunderte. Und jetzt, da ich 30 Jahre alt bin, tun sie immer noch weh, denn am Ende des Tages bin ich nur ein normales Mädchen, das wirklich hart arbeitet und sein Bestes gibt“, schreibt Garcia, für die es in der bisherigen Saison auf dem Tennisplatz noch nicht nach Wunsch gelaufen ist.

Zusammenarbeit mit Wettunternehmen

Wo sie das Problem sieht: „Turniere und der Sport arbeiten weiterhin mit Wettunternehmen zusammen, die immer wieder neue Menschen für ungesunde Wetten begeistern. Die Zeiten, in denen Zigaretten-Marken Sport sponserten, sind lange vorbei. Dennoch fördern wir Wettunternehmen, die aktiv das Leben mancher Menschen zerstören“, hinterfragt Garcia das aktuelle System. Aber: Verbieten will sie die Wetten nicht: „Ich sage nicht, dass sie verboten werden sollten, da es den Menschen freisteht, mit ihrem Geld zu machen, was sie wollen. Aber vielleicht sollten wir sie nicht fördern.“