Yves Lampaert trägt das erste Gelbe Trikot der 109. Tour de France. Der belgische Radprofi gewann am Freitag überraschend das verregnete Auftaktzeitfahren in Kopenhagen mit fünf Sekunden Vorsprung vor Landsmann und Topfavorit Wout van Aert. Titelverteidiger Tadej Pogačar war nach 13,2 Kilometern sieben Sekunden langsamer als Lampaert und belegte Platz drei. Als bester Österreicher wurde Patrick Konrad 28. (+ 39 Sekunden).
Deutlich wichtiger als sein dritter Platz dürfte dem Slowenen Pogačar der Vorsprung sein, den er auf seine Konkurrenten um den Gesamtsieg herausfuhr. Sein größter Widersacher Primož Roglič hat neun Sekunden Rückstand, der dänische Vorjahreszweite Jonas Vingegaard eine Sekunde weniger.
"Es war eine starke Leistung. Er hat keine Risiken genommen. Er ist ein guter Fahrer im Regen. Es war ein guter Tag für uns", sagte Pogačars Sportchef Matxin Fernandez. Lampaert wurde von seinen Gefühlen übermannt. "Mein Kopf explodiert. Ich kam mit der Erwartung Top Ten und jetzt habe ich die besten Fahrer der Welt geschlagen. Ich bin doch nur ein Bauernsohn aus Belgien. Ich habe das nicht erwartet", meinte der Tagessieger mit Tränen in den Augen.
Österreicher im geschlagenen Feld
Die Österreicher landeten im geschlagenen Feld. Hinter Konrad wurde Gregor Mühlberger 72. (+59), Marco Haller 74. (+1:00), Felix Großschartner 86. (+1:04), Michael Gogl 90. (+1:07) und Sebastian Schönberger 137. (+1:32).
Gut eine Stunde vor dem ersten Starter setzte starker Regen in Dänemarks Hauptstadt ein und damit deutlich früher als vorhergesagt. Alle Top-Fahrer hatten sich aufgrund des Wetters für frühe Startzeiten entschieden – nun gab es für alle nahezu identische Bedingungen. Die Fans kümmerte das nordische Wetter wenig, sie säumten den gesamten Kurs und standen in mehreren Reihen an der Straße.
Die 2. Etappe am Samstag führt von Roskilde nach Nyborg. Auf den 202,2 km sind die letzten 20 km speziell, von denen ein Großteil über die Grosser-Belt-Brücke geht. Dort könnte es zu Windkanten und Zeitabständen kommen.