Radprofi Pawel Siwakow tritt künftig nicht mehr für Russland an. Der in Italien geborene und in Frankreich aufgewachsene Sohn zweier ehemaliger russischer Radsportler fährt ab nun an für Frankreich. Der Internationale Radsportverband (UCI) hat dem Wechsel des 24-Jährigen stattgegeben.

"Ich wollte schon seit geraumer Zeit französischer Staatsbürger werden und hatte den Antrag bei der UCI gestellt, aber angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine wollte ich die Sache beschleunigen", erklärt Siwakow, der für Ineos Grenadiers an den Start geht, seine Entscheidung. "Dass ich nun die Möglichkeit habe, als französischer Staatsbürger an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen, macht mich unglaublich glücklich. Es wäre ein Traum, in Paris bei den Olympischen Spielen 2024 für Frankreich anzutreten, und das ist etwas, das das Team voll und ganz unterstützen würde."

Bereits 2018 nahm Siwakow zusätzlich zur russischen die französische Staatsbürgerschaft an, einen Wechsel der sportlichen Nationalität hatte er damals nicht vorgenommen, da er sonst aufgrund einer Zwei-Jahres-Regelung nicht an den Olympischen Spielen 2020 teilnehmen hätte dürfen.

"In Frankreich bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen, und dort habe ich mich in das Radfahren verliebt, was mich zum Rennsport geführt hat. Es fühlt sich wie meine Heimat an", sagt Siwakow, der sich klar gegen die russische Invasion in die Ukraine positioniert: "Wie ich bereits gesagt habe, bin ich absolut gegen diesen Krieg und meine Gedanken sind bei der ukrainischen Bevölkerung. Wie die meisten Menschen auf der Welt hoffe ich auf Frieden und ein schnelles Ende des Leids in der Ukraine."