Skrupellose Sportmanager würden starke, afrikanische Athleten ausnutzen und sie zu Spottpreisen bei Marathonläufen einsetzen, gab Fabio Carini, der Organisator des Festivals, als Grund an.

"Wir wehren uns gegen unethisches Verhalten im Sport. Zu oft werden afrikanische Athleten nicht mit der Würde behandelt, die sie verdienen. Oft werden sie von skrupellosen Managern auf Kosten italienischer und europäischer Athleten eingesetzt. Das können wir nicht mehr erlauben. Triest, eine multikulturelle Stadt, stemmt sich gegen Sport, der nicht ethisch ist. Unser Ziel ist, dass sich die Regeln ändern", erklärte Carini.

Der Beschluss löste scharfe Reaktionen aus. "Triest organisiert einen Halbmarathon ausschließlich für weiße Athleten. Nicht einmal im Alabama des Ku-Klux-Klan hätte so etwas geschehen können", protestierte der Vizepräsident der friaulischen Parlaments, Francesco Russo. Kärntens Nachbarregion wird seit dem vergangenen Juni vom Spitzenpolitiker der rechten Regierungspartei Lega, Massimiliano Fedriga, geführt.

"Der Bann für afrikanische Athleten ist der letzte Wahnsinn eines Extremismus, der die wahre Natur der Stadt Triest verzerrt", protestierte die sozialdemokratische EU-Abgeordnete Isabella De Monte. "Man verbietet afrikanischen Athleten unter dem Vorwand des ethischen Sports, am Halbmarathon teilzunehmen. Sport ist Gleichberechtigung, Loyalität und Respekt. Welches Beispiel gibt Triest mit diesem Beschluss?", fragte die EU-Parlamentarierin.

Samstagabend zogen die Veranstalter des Marathons dann die Notbremse. Nach einer Provokation, die vollauf gelugen sei und die Aufmerksamkeit auf ein fundamentales, ethnisches Thema gezogen habe, "werden wir afrikanische Läufer einladen", erklärte Carini.