Sie nehmen derzeit auf der prestigeträchtigen PGA Tour im FedEx-Cup-Ranking Platz 79 ein. Wie sind sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
SEPP STRAKA: Im ersten Teil der Saison, die ja im Herbst begonnen hat, habe ich gutes Golf gespielt, konnte dadurch auch einige gute Resultate erreichen. In der kurzen Winterpause arbeitete ich an meinem Schwung, da lief es zu Beginn des Jahres für mich nicht nach Wunsch. Jetzt habe ich den Schwung, so wie ich es mir vorstelle, daher erwarte ich mir in den nächsten Monate einige gute Resultate.

Welchen Trainern schenken Sie ihr Vertrauen?
Es ist Chris Dixon, er ist schon seit meinem 14. Lebensjahr mein Schwung-Coach, als wir nach Valdosta in Georgia gezogen sind. Seit einigen Jahren arbeite ich im kurzen Spiel mit Tim Yelverton, der auch mit Kevin Kisner trainiert. Es funktioniert mittlerweile wirklich gut, da ist einiges weitergegangen. 

Das Jahr auf der PGA Tour endet im August, welche Ziele haben Sie noch bis dorthin?
Ein großes Ziel von mir ist es, in die zweite Play-off-Runde zu kommen. Heißt, die Top 70 im FedEx Cup zu knacken. Im Vorjahr war ich ganz knapp dran. Das andere große Ziel wäre es, ein Turnier zu gewinnen.

Sie hatten schon einige Spitzenergebnisse, was fehlt noch, um ein Turnier gewinnen zu können?
Ich brauche einfach ein paar Chancen und irgendwann kommt dann alles zusammen. Letzte Woche hatte ich eine kleine Außenseiterchance, hab es probiert, aber am Ende zu stark gepusht, produzierte dann auf den letzten neun Löcher ein paar Bogyes. Wenn ich mir die Chancen gebe, glaube ich, dass ich gewinnen kann.

Sie sind ein Spieler, der viele Birdies produziert, aber auch einige Bogyes zu viel. Wie wollen Sie die Fehlerquote minimieren?
Ich bin von Haus aus ein recht aggressiver Spieler. Passt das Selbstvertrauen, dann kann ich jede Fahnenpostion attackieren. Ich versuche immer, dass Birdie zu spielen, aber dann passieren eben Bogyes.

Sie sind ein Vielspieler auf der Tour, legen kaum Pausen ein. Wie herausfordernd ist es für Sie, an Ihrer Entwicklung zu arbeiten?
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als während den Turnieren Extraeinheiten zu absolvieren. Was sich natürlich manchmal negativ auf mein aktuelles Ergebnis auswirkt, wie es Anfang des Jahres der Fall war. Aber jetzt kommt mein Schwung ziemlich gut voran, daher blicke ich positiv in die Zukunft.

Wie sehr beschäftigen Sie schlechte Schläge nach einer Runde?
Man versucht, nicht daran zu denken, da es ein Teil des Spieles ist. Es spielt niemand eine perfekte Runde, die gibt es leider nicht. Ganz streichen kann man sie nicht, besonders nach Turnieren, wo man besonders knapp dran war. Da denkt man an Schläge, die besser hätten sein können.

Sie sind nun schon mehrere Jahre Bestandteil der PGA Tour, wie sind Sie in diesen erlauchten Kreis aufgenommen?
Da ich viele Turniere absolviere, treffe ich immer wieder auf gewisse Menschen. Ich fühle mich zu Hause, wurde gut von den Mitspielern aufgenommen.

Mit welchen Spielern gehen Sie öfters auf eine Proberunde und wird dabei auch gezockt?
Mit Chris Kirk spiele ich oft Matches am Dienstag und immer gegen Patton Kizzer. Es wird dabei immer gezockt, da sind schon einige Dollars im Spiel. Nimmt das Match größere Ausmaße an, dann zahlt der Gewinner das Abendessen.

Arbeiten Sie auch an diesem Längen-Thema? Also noch mehr Kraft, noch mehr Drehung, noch mehr Kilos wie ein Bryson DeChambeau oder Rory McIlroy?
Nicht wirklich, da ich es mir nicht leisten kann bzw. leisten will. McIlroy zeigt es im Moment ja vor, wie schwierig es ist, etwas länger zu werden. Sein Schwung ist dadurch instabil geworden. Was DeChambeau geleistet hat, ist sensationell. Er hat jeden Tag daran gearbeitet, es ist aber nicht so leicht, wie er es aussehen lässt.

Nächste Woche findet das Masters statt, dafür sind Sie leider nicht qualifiziert. Wie groß ist schon Ihre Sehnsucht nach diesem außergewöhnlichen Turnier?
Die ist außergewöhnlich groß. Meine Mutter stammt aus Georgia, was die Sehnsucht danach weiter steigert. Ich war schon ein paar Mal dort als Zuseher, habe auch Bernd Wiesberger im Vorjahr zugesehen. Man kann es aber nicht erzwingen, da hilft nur gutes Golf zu spielen, nicht darüber nachzudenken, wie man hinkommen kann, es muss sich von selbst ergeben.

Wer ist Ihr Favorit heuer in Augusta?
Es ist schwer, denn es spielen viele Leute ein gutes Golf zurzeit. Sollte McIlroy seinen Schwung wieder unter Kontrolle haben, dann ist er mit Dustin Johnson einer der heißen Kandidaten. Aber durch die enorme Leistungsdichte auf der Tour, kann es vom Potenzial her jeder gewinnen, der in Augusta aufteen darf.

Sollten Sie einmal Augusta gewinnen, was würde es ein Jahr später beim Champions-Dinner zum Essen geben?
Oh, eine schwierige Sache, aber Wiener Schnitzel müsste unbedingt dabei sein.

Die Austrian Open steigen Mitte April in Atzenbrugg, werden Sie mit dabei sein?
Ich würde gerne spielen, aber mit den FedEx-Cup-Punkten, die es auf der PGA-Tour im gleichen Zeitraum zu gewinnen gibt, ist es heuer kein Thema für mich.

Was an Golf ist sexy für Sie?
Eine 63er-Runde zu spielen.

Wie sieht Ihr Leben abseits des Golfplatzes aus?
Ich schaue viel Sport, bin ein großer College Football-Fan und ich liebe Baseball. Die Atlanta Braves sind mein Lieblingsteam, da verfolge ich viele Spiele.

Auf Instagram konnte man sehen, dass Sie ihrer Lebenspartnerin Paige Dean einen Heiratsantrag gemacht haben. Wann und wo werden die Hochzeitsglocken läuten?
Ja, wir werden uns im September in Birmingham im Bundesstaat Alabama das Jawort geben.