Österreichische Caddies gibt es im Profizirkus keine mehr. Nachdem Matthias Schwab sich Anfang des Jahres von Simon Hartweger getrennt hat, übt diesen Job kein Heimischer mehr aus. Unvergessen bleibt Max Zechmann, der mit Markus Brier tolle Erfolge auf der European Tour feierte. Der Salzburger verstarb 2016 in Dubai mit der Tasche am Rücken im Alter von 56 Jahren. Schwab setzt mit Benjamin Hayes nun auf einen Australier, Bernd Wiesberger arbeitet seit knapp einem Jahr mit dem Engländer Jamie Lane zusammen.

Caddy-Legende

Seit 28 Jahren trägt Colin Byrne die Taschen prominenter Golfprofis. Darunter waren Retief Goosen, Ernie Els und Alexander Noren. Zurzeit ist der Ire mit dem Spanier Rafa Cabrera Bello ein Team. „Es ist ein lukrativer Job, die Gagen steigen ständig. Arbeitet man mit einem erfolgreichen Spieler zusammen, kann man wirklich gutes Geld verdienen“, erzählt Byrne. Die genauen Gagen der Caddies werden nie bekannt gegeben, aber bei einem Sieg sind es normalerweise zehn Prozent vom gewonnenen Preisgeld. Da kann schon einiges an Geld zusammenkommen. Man denke an Steve Williams, den Ex-Caddy von Tiger Woods. In 13 Jahren verdiente er zwölf Millionen Dollar. „Es ist kein einfacher Job, man ist viel auf Reisen. Das geht schon an die Substanz“, sagt Byrne. Er sieht die Zusammenarbeit mit den Spielern ausschließlich als Business. „Ich glaube, es ist besser so und ich habe es immer so gehalten.“ Als seine wichtigste Aufgabe sieht er die Vorbereitung auf die Runde und die Kommunikation mit dem Spieler.

Erfolgreiche Wechsel

Wiesberger erlebte mit Lane die erfolgreichste Zeit seiner bisherigen Karriere. „Er ist eine andere Persönlichkeit als mein vorheriger Caddy Shane. Wir verbringen auch abseits des Platzes Zeit miteinander, was sich positiv auf die Zusammenarbeit auswirkt“, ist der Weltranglisten-23. überzeugt.

Bernd Wiesberger mit seinem Caddy Jamie Lane
Bernd Wiesberger mit seinem Caddy Jamie Lane © GEPA pictures

Bei Schwab hat Hayes großen Anteil, dass der 24-Jährige seine Spielstrategie stark änderte, was sich auch in den guten Ergebnissen widerspiegelt. „Wir agieren aggressiver, nehmen öfter den Driver und sind angriffslustiger. Er hat es mir so eingeimpft“, sagt der Steirer.

Schwab mit seinem Cady Hayes
Schwab mit seinem Cady Hayes © GEPA pictures