Die schlechte Nachricht vor dem ersten Abschlag: Auf den penibel gestutzten Greens von Augusta hält man heuer vergebens nach einem österreichischen Pro Ausschau. Hatte Bernd Wiesberger zuletzt vier Mal in Folge beim bedeutendsten Turnier des Jahres aufgeteet, so sucht der Burgenländer nach einer Handgelenksoperation derzeit nach seiner Form und in weiterer Folge zu oft nach seinem Ball.

Im Kampf um das legendäre grüne Jackett hätte Wiesberger aber ohnehin nur eine krasse Außenseiterrolle eingenommen, die Namen der Favoriten sind andere. Wie etwa jener des Weltranglisten-Ersten Justin Rose. Oder Rory McIlroy. Oder Dustin Johnson. Oder Matt Kutchar. Die Herzen der meisten Golffans pochen aber freilich für jemand anderen: Tiger Woods. Der vierfache Masters-Sieger greift aber wohl nur als sentimentaler Favorit in sein Golfbag.

Apropos Fans: Für diese gelten rund um die „heiligen Wiesen“ von Augusta mitunter einzigartige Regeln, die es strikt zu befolgen gilt, will man nicht von der Anlage komplimentiert werden. Dazu zählt etwa das Tragen von Schuhen. Wer barfuß beim Gehen oder Sitzen erwischt wird, dem drohen kalte Füße – Verwarnung inklusive! Auch das Liegen auf den Wiesen wird geahndet. Und auf dem Hügel bei der sechsten Teebox folgt sogar eine Ermahnung zum Geradesitzen.

Regeln, die durchaus zum Kopfschütteln anregen. Erfreulicher für die Fans ist schon die Tatsache, dass es verpönt ist, den Angestellten auf der Anlage ein Trinkgeld zu geben. Damit soll verhindert werden, dass die Gäste aufgrund der Höhe der finanziellen „Draufgabe“ unterschiedlich behandelt werden. Ein beachtlicher Schritt Richtung Gleichstellung für jenen Klub, in dem Frauen nach wie vor eine völlig untergeordnete Rolle spielen ...

Ebenfalls ein „No-Go“ ist das Mitbringen von Handys sowie der Verkauf des eigenen Tickets bei der Anlage. Da droht gar eine Festnahme. Nicht ganz so rigoros gehen die Verantwortlichen mit Menschen um, die zu schnellen Schrittes unterwegs sind. Trotzdem werden sie von den Wachen abgebremst. Und zu guter Letzt: Den Begriff „Back Nine“ hört man in Augusta gar nicht gern, weil das Wort laut Masters-Gründer Bobby Jones leicht mit einem „Hinterteil“ assoziierbar sei.