Den Vogel schoss gleich bei Ankunft Ex-Schistar und Elan-Produktentwickler Christian Mayer ab. Er hatte seine gesamte Ausrüstung fein ordentlich in sein Golfbag gepackt und schlussendlich die Räder dafür vergessen. Aber das kann einen wahren Golfer ja nicht erschüttern, da sieht es bei golfigen Fehlschlägen schon ganz anders aus. "An einem Tag kannst du es, am nächsten Tag hast du wieder alles verlernt", beschreibt Ex-Leichathletik-Ass Elmar Lichtenegger den Sport, bei dem niemand vor einer Überraschung sicher ist. Sicher war beim Start des Kleine Zeitung Golf Firmen Cup, powered by Hypo Group Alpe Adria im Golfclub Finkenstein nur das Wetter.

Sonne und Wind. Sonne und ein erfrischender Wind begleitete die 21 Teams, die heuer erstmals um einen Wanderpokal abschlagen und einputten. "Ganz egal, wie man spielt. Es ist einfach ein tolles Erlebnis, gemeinsam zu golfen. Man braucht eben nur Zeit", so sieht es Ernst Eberhard. Vorstand der Hypo, der seit 16 Jahren golft, ein Handicap von 22 hat und im vergangenen Jahr zum ersten Mal Trainerstunden genoss. Vielleicht auch deshalb sein atypisches Verhalten, wenn über den Platz ein lautes "Fore" gerufen wird. "Ich schaue dann in die Luft, aber ich weiß, dass es falsch ist."

"Fore". Kleine Zeitung Geschäftsführer Walter Walzl ist beim Warnsignal "Fore" schon vorsichtiger. "Kopf schützen, in die Hocke gehen und abwarten, das nichts passiert". Denn "Fore" bedeutet, dass ein Ball gerade als Querschläger durch die Lüfte fliegt. So ein weißes Geschoss kann dann auch schon mal, wie in Finkenstein an einer Labestation direkt vor den Füßen von Organisator Michi Kummerer landen. Aber alles gut gegangen. Entsprechend locker war die Stimmung, die durch unterschiedliche Pausenstationen gefördert wurde. "Natürlich dürfen bei uns auch die Vorboten der Fußball Europameisterschaft nicht fehlen," so Kummerer, der als kleine Überraschung eine Torwand aufgestellt hatte. Keine leichte Aufgabe, den Golfball durch das Loch zu schießen. Nach dieser Zwischenanstrengung konnte man sich genüsslich bei Weißwürstl, Biolimo oder Sekt stärken.

Der eigentliche Gewinner. Im übrigen stand bereits vor dem ersten Abschlag ein Gewinner fest. Bei allen vier Turnieren im Kleine Zeitung Golf-Firmencup spielt ein "Kärntner in Not-Team" mit, das immer einen großartigen Spender als Gast mit dabei hat. Gestern war es Ernst Wirth, Geschäftsführer von Brenner Ziegel, der als Geschenk 500 Euro mitgebracht hatte. "Zu meinem 50er habe ich auf Geschenke verzichtet und kann rund 4 000 Euro für ein gehandicaptes Kind, was eine Spezialtherapie braucht, zur Verfügung stellen." Die Spielgebühren im Kärntner in Not-Team von 500 Euro kommen jetzt noch hinzu. Beim Golfen gibt es halt viele Gewinner und in der ersten Runde im Firmencup glücklich Gesichter unter anderem bei Reiseprofi Andrea Springer, die Unternehmer Manfred und Gerd Jaritz, Paul Schrey, Horst Prentner (Hypo) und Martin Kobau sowie Wolfgang Tamegger (Coca Cola).