Mit Platz 47 in der Geld-Rangliste sind Sie derzeit Österreichs Nummer eins auf der europäischen Damen-Tour - zufrieden damit?

STEFANIE MICHL: Einerseits natürlich ja, weil ich noch nie so gut gelegen bin. Andererseits wäre auch ein Platz um die Top 30 möglich, doch hatte ich zu Mitte der Saison einen leichten Hänger.

Wo gilt's bei Ihrem Spiel noch, den Hebel anzusetzen?

MICHL: Prinzipiell bin ich derzeit ganz zufrieden, obwohl man sich natürlich stets verbessern kann und muss. So bin ich an meinem Ziel, 70 Prozent der Greens zu treffen, noch nicht angekommen. Außerdem passieren mir noch zu viele Drei-Putts.

Bei den Austrian Open am GC Föhrenwald sind Sie ab Donnerstag Österreichs heißestes Eisen. Ihre Erwartungen?

MICHL: Der Platz liegt mir sehr gut, ich habe dort bis auf einmal immer den Cut geschafft und wurde letztes Jahr immerhin 19. Ich denke, es ist einiges möglich - vielleicht sogar ein Topergebnis.

Ein solches lieferte letztes Jahr Ihre Landsfrau Nicole Gergely mit dem ersten rot-weiß-roten Turniersieg in Frankreich ab.

MICHL: Ja, das war eine super Sache. Und ich hoffe, dass ich es ihr bald nachmachen kann. Aber ich sehe das ganz locker, mache mir keinen Druck - und dann ergibt sich der Rest von selbst.

Sie, Gergely, Eva Steinberger und Natascha Fink - Österreichs Proetten kommen alle aus der Steiermark. Hat das einen Grund?

MICHL: Vielleicht, aber ich kenne ihn nicht. Als einziges Argument fällt mir ein, dass bei uns die Saison länger dauert als im Westen.

Bleibt neben Ihrer Karriere als Golf-Proette eigentlich noch Zeit fürs Psychologie-Studium?

MICHL: Leider nicht. Man hat mich vor die Entscheidung gestellt: entweder Golf oder Studium. Beides zusammen geht nicht und daher wurde ich von der Universität ,beurlaubt'. Aber das ist jetzt nicht so arg, ich kann das noch nach meiner Karriere nachholen.

Auf Ihrer Homepage führen Sie als sportliches Vorbild wenig überraschend Tiger Woods an.

MICHL (lächelt): Ja, aber das bezieht sich nur auf das Sportliche. Sein privates Leben interessiert mich nicht. Aber ich stehe prinzipiell auf Typen, die Außergewöhnliches zustande bringen und es trotzdem immer schaffen, sich noch weiter zu steigern.