Willkommen in einer anderen Welt. In einer Welt, in der Geld keine Rolle spielt, in der Autos doppelt so groß und Straßen doppelt so breit sind wie in Österreich, in der die Skyline jene von Manhattan verbläst und in der das höchste Gebäude (der Burj Khalifa) erst bei 830 Metern zu wachsen aufgehört hat. Willkommen in Dubai.

Zum vierten Mal gastiert die European Tour mit dem Finale ihrer besten 60 Golfer in dem arabischen Emirat. Im "Jumeirah Ressort" - einer künstlichen Golf-Oase. Und zum ersten Mal ist mit Bernd Wiesberger ein Österreicher dabei. Als 18. der Geldrangliste (1,024.698 Millionen Euro Preisgeld) sicherte sich der zweifache Turniersieger 2012 einen Startplatz in der arabischen Märchenwelt.

"Alles sehr beeindruckend"

Untergebracht sind die Spieler samt Anhang (bei Wiesberger drücken die Eltern Klaus und Claudia sowie Bruder Niki die Daumen) im Atlantis Hotel auf der berühmten "Palme" vor Dubai. "Man erreicht das Hotel nur durch einen Tunnel unter dem Meer. Das ist alles sehr beeindruckend, es fehlt an nichts", schwärmt der Burgenländer. Nachsatz: "Aber der Trubel ist sehr groß." Dass dieser Trubel ihn auf der ersten Runde aus der Bahn warf, glaubt Wiesberger nicht. "Es war nicht mein Tag, ich habe die Eisen ins Grün nicht gut getroffen", analysierte der 27-Jährige seine Par-Runde (72), die ihm mit sieben Schlägen Rückstand auf den Führenden Luke Donald den 42. Zwischenrang bescherte.

Die Marschroute ist klar: voller Angriff. "Ich will in der Geldrangliste unter den Top 20 bleiben", sagt Wiesberger. Auf die kecke Frage, was ihm auf Tiger Woods fehle, grinst er: "Dafür müsste ich vor allem meine Eisenschläge verbessern." Und Papa Klaus ergänzt: "Er ist nicht so gut wie Woods, hatte aber eine glücklichere Jugend."