Siegesfeiern sehen in Zeiten von Corona ein wenig anders aus, das weiß spätestens seit vergangenem Wochenende auch der heimische Volleyball-Nachwuchs. Beim Turnier in Zadar qualifizierte sich die U16 der Damen nach holprigem Start für die zweite Runde der EM-Qualifikation. "Wir haben im Bus richtig Gas gegeben mit lauter Musik. Mehr hat es leider nicht gegeben", erzählt Jana Zierler, eine von drei Steirerinnen im Kader. Gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen schlug sie im Spiel um Platz fünf Israel ohne große Probleme mit 3:0. "Wir haben gewusst was wir können, dass es so aufgeht, ist einfach nur super. Es war wirklich eine wunderschöne Zeit."
Die Auftritte in Kroatien machten Lust auf mehr, zumindest wenn es nach Marvi Pump vom WSV Eisenerz geht. "Wir brennen jetzt auf die zweite Runde und werden nach den beiden Trainingslagern stärker als zuvor in die finale Qualifikation gehen und uns hoffentlich das EM-Ticket holen", sagt das steirische Nachwuchstalent optimistisch.
An diesem Ticket schrammte die U17 der Herren ganz knapp vorbei. Die Mannschaft von Trainerin Nina Sawatzki spielte sich bis in das Finale, musste sich dort dann Slowenien mit 1:3 geschlagen geben. Die direkte Qualifikation für die EM wurde somit verpasst, im Mai geht es aber wie bei den Damen in der zweiten Runde weiter. "Es ist trotzdem super gelaufen und ich hätte ehrlich gesagt nicht mit dem Gruppensieg in der Vorrunde gerechnet", erzählt Lukas Glatz vom TSV Hartberg. Für ihn war es eine "extrem lehrreiche Erfahrung" und auch Abwechslung zum derzeitigen Alltag. "Als Schüler kommst du im Moment nicht wirklich aus dem Haus. Deshalb war es echt super."
Wie bei den um ein paar Jahre älteren Profis standen jeden zweiten Tag Corona-Tests auf der Tagesordnung. "Man hat immer einen maximal 48 Stunden alten Test gebraucht. aber das war gar kein Problem. Dafür durften wir ja endlich wieder spielen", erklärt Stefan Mülleder vom UVC Graz, der mit seiner Mannschaft "unbedingt" die zweite Qualifikationsrunde im Mai erfolgreich gestalten will. "Im ersten Moment waren wir zwar traurig über die Finalniederlage, aber jetzt liegt der Fokus bereits voll auf der nächsten Runde." Und wer weiß, vielleicht ist bei einer erfolgreichen Qualifikation dann sogar schon wieder eine kleine Siegesfeier möglich.