Wie so viele andere Sportligen auch hat die österreichische Volleyball-Bundesliga der Damen und Herren aufgrund der Corona-Pandemie heuer ein plötzliches Ende gefunden. Auf sportlichem Wege gibt es weder Auf- noch Absteiger.
Dennoch wird sich die Meisterschaft verändern. Bei den Herren ist eine Änderung vor der Verbandssitzung in der kommenden Woche fix: Die Achter-Liga wird aufgestockt - zehn Teams wären der Wunsch. Es wird aber wohl auf eine Neuner-Liga hinauslaufen. Denn: Neben Hartberg (Geschäftsführer Markus Gaugl: "Wir haben die mündliche Zusage, dass unser Aufstieg fix ist") war nur noch SSV HIB Liebenau bezüglich eines Aufstieges im Rennen. Die Grazer haben sich aber nun entschieden, in der zweiten Liga zu bleiben. Trainer Christoph Haas erklärt, warum sich die HIB gegen die erste Bundesliga entschieden hat: "Erstens ist es in der aktuellen Situation vor allem Sponsorentechnisch eher mau. Und zweitens gibt es für die Steiermark eine gedeckelte Förderung. Das heißt, wenn mehr steirische Mannschaften in der Bundesliga spielen, bekommen alle weniger Geld. Wir verstehen uns ja mit allen gut - ein Aufstieg würde allen mehr schaden, als er uns nützen würde."
Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Haas: "Wir warten lieber noch ein Jahr und versuchen es dann noch einmal."
Als Aufsteiger braucht Hartberg übrigens keine Neun-Meter-Halle. "Im ersten Jahr dürfen die Neuaufsteiger in einer Sieben-Meter-Halle spielen", sagt UVC Graz-Manager und ÖVV-Vizepräsident Bundesliga Frederick Laure. "Danach müssen sie eine Halle haben oder in eine andere Halle ausweichen. Oder es folgt der Abstieg." Gaugl und die Hartberger freuen sich jedenfalls auf die Rückkehr in die Bundesliga, aus der sie 2015 freiwillig ausgetreten sind. "Wir haben damals eine neue Mannschaft aufgebaut, in der zweiten Liga sind die Zuschauer im Laufe der Zeit auch immer mehr geworden, als die Erfolge da waren." Über eine mögliche Ausweich-Halle in der übernächsten Saison haben sich die Hartberger noch keine Gedanken gemacht. Gaugl: "Nein, das ist noch zu weit weg."
Die Neuner-Liga, auf die es nun wohl hinausläuft, wird im Grunddurchgang eventuell nur mit sechs Teams ausgetragen. Denn: Aich/Dob, UVC Graz und Waldviertel wären in der Mitteleuropäischen Liga MEVZA spielberechtigt, würden erst nach dem Grunddurchgang ins heimische Liga-Geschehen einsteigen. "Aber das ist bei uns noch nicht fix. Wir bräuchten für eine MEVZA-Teilnahme rund 10.000 bis 15.000 Euro mehr Budget. Und das ist in der aktuellen Zeit schwierig", sagt Laure.
Bei den Damen bleibt in der ersten Bundesliga wohl alles gleich. Nur Bisamberg/Hollabrunn könnte als elftes Team dazukommen - dies ist aber noch nicht fix. Fix ist hingegen, dass die Weizer-Damen von der Landesliga in die zweite Bundesliga aufsteigen dürfen.