Von Anfang an war klar, dass Österreichs Volleyball-Herren bei der Europameisterschaft in Belgien – es war die erstmalige Qualifikation für ein Turnier auf sportlichem Wege – in Gruppe B nicht durchmarschieren werden. Mit Belgien, Deutschland und Serbien hatte man drei Halbfinalisten von 2017 gezogen, dazu kamen mit der Slowakei und Spanien zwei Teams mit großer EM-Erfahrung. Und dennoch setzte man sich das Überstehen der Gruppenphase als Ziel. Ein Ziel, das nach dem Ausfall von Italien-Legionär Paul Buchegger korrigiert gehört hätte. Das gab auch Teamchef Michael Warm zu.
Der Österreichische Volleyballverband hielt aber daran fest, hatte Vertrauen in seine fitten Spieler. Doch diese waren mit der EM-Bühne vor allem zu Beginn des Turniers überfordert. Nervosität, schlechte Körpersprache und der Versuch, es auf eigene Faust und nicht als Mannschaft zu schaffen, sorgten für Ernüchterung. Erst spät im Turnier – zu spät – war das Auftreten besser.
Gernot Leitner, Präsident des ÖVV, bekam zwar von allen Seiten Lob (für die Entwicklung des Teams in den letzten Jahren, für die Anzahl an mitgereisten Fans), hielt aber fest: „Wir sind im Volleyball eine Nachzügler-Nation.“ Und genau das gilt es nun zu ändern. Es muss an vielen Punkten angesetzt werden, das beginnt nicht erst im Erwachsenen-Volleyball, sondern bereits im Jugendalter. Die Quantität an Qualität ist gering, mehr als 16, 17 oder 18 Spieler auf Nationalteam-Niveau und mit österreichischem Pass gibt es nicht. Das muss sich in Zukunft ändern.
Dabeisein darf bei einer EM nicht alles sein. Die eigenen Ziele müssen erreicht werden (können).