Gegen Spanien setzte es am Dienstag in Antwerpen im Spiel der letzten Chance eine 2:3 (-23,26,-23,23,-11)-Niederlage. Vor dem abschließenden Duell am Donnerstag (20.30 Uhr, live ORF Sport +) mit Serbien holte die ÖVV-Truppe immerhin seinen ersten Punkt.
So nah an einem Erfolg waren die Österreicher im Turnierverlauf noch nie gewesen. Die Spanier hatten am Vortag beim 1:3 gegen Serbien Diagonalangreifer Andres Villena und Aufspieler Angel Trinidad de Haro geschont, agierten mit ihren beiden Stars aber nicht so kompakt wie am Vortag. Aufseiten der ÖVV-Equipe wiederum war im Vergleich zu ihren vorherigen Spielen mehr Emotion und auch Moral zu sehen, erstmals machten sie EM-Satzrückstände wett.
Spanier waren zu packen
Dass es keine 1:0-Führung in Sätzen wurde, lag primär an der schwachen Serviceleistung im Eröffnungssatz. Gleich acht Aufschlagfehler bei nur einem Ass machten den Unterschied aus. Dass der Durchgang dennoch nur mit zwei Punkten Unterschied verloren wurde, zeigt, dass die Spanier zu packen gewesen wären. ÖVV-Teamchef Michael Warm hatte wieder Anton Menner in die Grundsechs gestellt, den Steirer aber noch in Satz eins durch Maximilian Landfahrer ersetzt.
Hatte es gegen die Slowakei (1:3) und Deutschland (0:3) nach ersten Sätzen der besseren bzw. knapperen Sorte einen ÖVV-Rückfall gegeben, kam es diesmal anders. Zwar handelten sich Alexander Berger und Co. in Satz zwei einen kleinen Rückstand ein, machten den aber wett, mussten aber dennoch zur Satzball-Abwehr antreten. Zweimal gelang es freilich, ein 0:2 abzuwehren, ehe der zweite rot-weiß-rote Satzball durch einen Angriff von Thomas Zass saß.
Auch Edin Ibrahimovicim Einsatz
Der Jubel war dementsprechend groß, auch die Hoffnung auf einen Erfolg. Diagonalspieler Zass hatte das Spiel der Seinen in Satz zwei mit acht Punkten getragen, der Tiroler war auch ÖVV-Topscorer in Durchgang drei. In diesem kam gegen Ende Edin Ibrahimovic als letzter der 14 ÖVV-Kaderspieler zu einem EM-Einsatz, konnte den Satzverlust aber nicht vermeiden. War die ÖVV-Service-Leistung in Satz zwei stark verbessert, fiel es danach wieder leicht ab.
Auch zu viele Annahme- und Angriffsfehler brachten den erneuten Satzrückstand, vor allem Zass hielt das ÖVV-Offensivspiel dennoch am Leben. So auch im vierten, wieder engen Satz. Mit Kampfgeist hielt sich das erstmals aus eigener Kraft für eine EM qualifizierte ÖVV-Team am Leben, musste bei einer 22:21-Führung aus einer Schiri-Entscheidung zwar einen umstrittenen Punkt gegen sich hinnehmen, Kapitän Peter Wohlfahrtstätter sorgte aber für den Satzausgleich.
Im fünften Satz ging es lange Zeit eng hin und her. Nach einer Dreipunkte-Führung der Spanier gaben diese diesen Bonus aber nicht mehr her. Zass war mit 30 bester ÖVV-Scorer, Berger kam auf 16 Zähler. Immerhin gab es im Gegensatz zu den Heim-Titelkämpfen 1999 und 2011 einen Punktgewinn für Rot-Weiß-Rot. Damals hatte es keinen Satzgewinn gegeben, diesmal bisher insgesamt drei.