Die Europäische Handball-Föderation (EHF) hat am Freitag wegen der Coronavirus-Pandemie u.a. den Abbruch der noch laufenden WM-Qualifikation in Europa beschlossen. Das bringt Österreichs Männern das Fixticket für die WM im Jänner 2021 in Ägypten. Der Grund: Die beiden Quali-Play-off-Partien gegen die Niederlande entfallen, Österreich als das bei der EM 2020 besser gereihte Team erhält den Vorzug.
Österreichs Männer sind damit zum siebenten Mal für eine WM bzw. zum elften Mal für ein Großereignis qualifiziert und zum vierten Mal in Folge bei einer EM- oder WM-Endrunde vertreten. Im Jänner hatten Nikola Bilyk und Co. bei der gemeinsam mit Schweden und Norwegen ausgetragenen Heim-EM mit Platz acht das bisher beste rot-weiß-rote Endrundenresultat erreicht. EM-Debütant Niederlande war 17. geworden. Neben Österreich sind aus Europa auch Dänemark, Spanien, Kroatien, Norwegen, Slowenien, Deutschland, Portugal, Schweden, Ungarn, Weißrussland, Island, Tschechien und Frankreich für die WM qualifiziert.
Die ÖHB-Frauen können ihre kleine Qualifikationschance für die EM im Dezember 2020 hingegen nicht mehr wahrnehmen. In Qualigruppe 1 fallen die noch ausstehenden Spiele gegen Griechenland sowie die Rückspiele gegen die Niederlande und Spanien aus. Rot-Weiß-Rot war mit null Punkten hinter den Favoriten Niederlande und Spanien auf Rang drei gelegen. Die Endrundenplätze gehen gemäß dem Resultat der EM 2018 an Norwegen, Dänemark, Frankreich, Russland, Niederlande, Rumänien, Schweden, Ungarn, Montenegro, Deutschland, Serbien, Spanien, Slowenien, Polen, Tschechien und Kroatien.
Die EHF beschloss bei ihrer Videokonferenz des Exekutivkomitees am Freitag auch Maßnahmen für andere Bewerbe. So fallen in der Champions League der Männer die noch ausstehenden Achtel- und Viertelfinali aus, die Halbfinalisten werden aufgrund der Platzierung in den Spielen von Gruppe A und B festgesetzt. Damit sind neben Bilyks THW Kiel auch der FC Barcelona, Paris Saint-Germain und Veszprem dabei. Für ÖHB-Teamgoalie Thomas Bauer und den FC Porto ist die CL-Saison dagegen vorbei. Das Final Four war bereits zuvor auf Dezember 2020 verschoben worden.
Bei den Frauen wird geprüft, ob die Viertelfinali kurz vor dem auf Anfang September verschobenen Final Four über die Bühne gehen können. Sollte das nicht gelingen, wären Esbjerg (DEN) von ÖHB-Teamspielerin Sonja Frey, Györ, Brest und Metz qualizifiert. Völlig abgebrochen wurden die Saisonen hingegen in den kleineren Bewerben, dem EHF- und dem Challenge-Cup der Frauen und Männer. Hier waren keine österreichischen Teams mehr vertreten.
Betroffen ist vom Saisonaus auch die U20-EM der Männer, die von 2. bis 12. Juli 2020 in Innsbruck und Brixen (Südtirol) hätte stattfinden sollen. Sie könnte nun im Jänner 2021 vor der Männer-WM über die Bühne gehen. Eine Entscheidung steht aber noch aus.