Auch Europameister Spanien, "Vize" Schweden, Kroatien oder Österreichs Gruppengegner Dänemark und Norwegen gehören zum Kreis der Anwärter. Deutschland hofft mit den Heim-Fans im Rücken auf die Wiederholung des "Wintermärchens" 2007.
Noch sind die Bilder vom deutschen Triumph bei der Heim-WM 2007 samt aufgeklebten Schnauzbärten noch einigermaßen gut in Erinnerung. Uwe Gensheimer und Co. wollen dafür sorgen, dass ihr Sport gut zehn Jahre später einen neuerlichen Popularitätsschub erhält. Doch nach den Enttäuschungen bei der WM 2017 und EM 2018, wo jeweils nur Rang neun heraussprang, ist auch der dritte sportliche Albtraum in Serie nicht ausgeschlossen. Dass in Gruppe A in Berlin der Aufstieg in die Hauptrunde, also ein Top-Drei-Platz, gelingt, ist aber quasi beschlossene Sache. Neben Frankreich sind dort Russland, Serbien, Brasilien und Korea die Gegner. Doch dann müssten Brocken wie Europameister Spanien und der WM-Vierte Kroatien aus dem Weg geräumt werden.
Schon in der Vorrunde müssen die Deutschen gegen Frankreich antreten, aktuell das Non-Plus-Ultra im Welt-Handball. Auch wenn es nach dem WM-Sieg vor zwei Jahren einen kleinen Umbruch gab - Torwart-Legende Thierry Omeyer und Rückraum-Ass Daniel Narcisse beendeten ihre Auswahl-Karriere - und Topstar Nikola Karabatic verletzt fehlt, ist der sechsfache Weltmeister einmal mehr der klare Favorit. Trainer Didier Dinart kann bei der Zusammenstellung des Kaders aus einem großen Reservoir an Topspielern schöpfen.
Erstmals in der 81-jährigen WM-Geschichte wird die Endrunde in zwei Ländern ausgetragen - neben Deutschland ist Dänemark Co-Gastgeber und Ausrichter des Endspiels in Herning. Jener Ort in Mitteljütland, in der auch die Vorrundengruppe C mit Österreich bzw. die Hauptrundengruppe II stattfindet. In Deutschland wird in der Vorrunde in der Berliner Mercedes-Benz-Arena (Fassungsvermögen 13.000) und der Münchner Olympiahalle (12.500) (jeweils Vorrunde) gespielt. Die Kölner Lanxess Arena (19.500) ist dann Hauptrunden-Schauplatz, Hamburgs Barclaycard Arena (13.000) Bühne der Halbfinali. Dänemark ist mit zwei Städten vertreten: Kopenhagen (Vorrunde und President's Cup, 14.500) und Herning (Vorrunde, Hauptrunde, Finale und Platzierungsspiele, Jyske Bank Boxen/15.000).
Die Organisatoren wollen in den Hallen so viele Menschen wie nie zuvor begrüßen und gehen von insgesamt rund 800.000 Zuschauern aus. "Der Zuschauerrekord ist in Arbeit. Ich bin optimistisch, dass wir die Zahlen von vor zwölf Jahren toppen werden", sagte der Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB) Andreas Michelmann. Die bisherige Bestmarke von 750.000 Zuschauern wurde bei der WM 2007 in Deutschland aufgestellt.
In vier Vorrundengruppen mit je sechs Teams geht es zunächst um den Einzug in die Hauptrunde. Die drei besten Nationen kommen jeweils weiter und nehmen ihre Punkte und das Torverhältnis aus den Spielen gegen die zwei ebenfalls für die Hauptrunde qualifizierten Teams mit. Statt mit K.o.-Spielen wie noch vor zwei Jahren geht es in zwei Hauptrundengruppen a sechs Mannschaften weiter. Die zwei besten Teams jeder Gruppe erreichen das Halbfinale, die dortigen Sieger spielen im Finale um Gold.