Rekordtitelträger Frankreich hat seinen Handball-WM-Titel bei den Männern erfolgreich verteidigt. Das Gastgeber-Team siegte am Sonntag im Endspiel von Paris vor 15.609 Fans gegen Norwegen 33:26 (18:17) und holte damit sein sechstes WM-Gold nach 1995, 2001, 2009, 2011 und 2015. Am Vortag hatte sich Slowenien mit einem 31:30-Erfolg gegen Kroatien seine erste Medaille bei Welttitelkämpfen gesichert.

Bei ihrer Finalpremiere zeigten die Norweger auch vor den großen Namen der Franzosen keinen Respekt. Der Außenseiter agierte vor 15.609 Zuschauern kompakt in der Deckung und wieselflink im Angriff. Damit stellte das Team von Trainer Christian Berge den Favoriten vor einige Probleme. Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm Norwegen das Kommando und lag beim 10:7 in der 15. Minute erstmals mit drei Toren vorne.

Trotz der lautstarken Unterstützung von den voll besetzten Rängen bekam der Gastgeber die Partie lange nicht in den Griff. Doch der Titelverteidiger kämpfte und ging eine Sekunde vor der Pausensirene in Führung. Nach dem Wechsel drehten die Heimischen auf und zogen schnell auf 23:18 davon. Die Norweger zeigten nun im Abschluss Nerven. Schon zehn Minuten vor Schluss starteten die Fans beim Stand von 29:23 die Gold-Party.

Genugtuung für Franzosen

Bester Werfer im Finale war Superstar Nikola Karabatic mit sechs Treffern. Kentin Mahe, Michael Guigou und Valentin Porte scorten je fünfmal für die Franzosen. Für "Les Bleus" bedeutet dieser Erfolg nach dem Abschneiden bei den vorjährigen Großereignissen eine Genugtuung, hatte es doch "nur" zu Olympia-Silber und gar EM-Rang fünf gereicht. Die Norweger freuten sich letztlich über ihre erste WM-Medaille.

Die Skandinavier brachten mit Rückraum-Ass Sander Sagosen, Rechtsaußen Kristian Björnsen und Kreisläufer Bjarte Myrhol drei Spieler ins Allstar-Team. Frankreich stellt in Torwart Vincent Gerard und Rückraumspieler Nedim Remili zwei Akteure und in Nikola Karabatic zudem den MVP. Linksaußen Jerry Tollbring aus Schweden und Kroatiens Regisseur Domagoj Duvnjak komplettieren die Auswahl. Torschützenkönig wurde der Mazedonier Kiril Lazarov (50 Treffer).