Swatch stellt in Klagenfurt beim Grand Slam die neuen Kreationen der Chrono-Plastic-Kollektion vor. Man ist im Beachvolleyball als Sponsor stark involviert. Was muss eine Sportart mitbringen, damit sie zu Ihrer Marke passt?

SALLER: Sie sollte Emotionen transportieren. Eine ganze Menge, die auch in den Uhren steckt. Wir konzentrieren uns auf Trendsportarten wie Surfen, Ski- bzw. Snowboard-Freeride, Freestyle Motocross - und eben Beachvolleyball.

Was macht also nun den Sportsgeist eines Chrono-Plastic-Modells aus?

SALLER: Es ist die perfekte Uhr für den Sommer, bis 30 Meter wasserdicht. Unser "ProTeam" mit Clemens Doppler und Alex Horst, wird die Uhren gleich hier in Klagenfurt in Action testen.

Sie haben bei Swatch als Sales-Manager begonnen. Wie ausdauernd muss man - ganz Ihrer sportlichen Passion entsprechend - sein, um es bis zum Brandmanager Österreichs zu bringen?

SALLER: Ich bin vor allem Langstreckenläufer. Nicht, um mich zu beweisen, sondern um den Kopf freizubekommen und Ideen sowie Lösungen für Probleme zu finden. In meinem Job muss ich sehr ausdauernd sein, und dabei gibt es für mich nur ein Erfolgsrezept: Leidenschaft für das, was ich tue, kombiniert mit dem unbedingten Glauben an den Erfolg.

In den Anfangsjahren hatte Swatch das Monopol auf Plastikuhren. Mittlerweile gibt es "Nachahmungstäter" wie Sand am Meer. Wie schafft man es - wie etwa Red Bull im Energydrink-Bereich - dass der Kunde weiterhin zum Original greift und nicht zur Kopie?

SALLER: Auf lange Sicht gesehen setzt sich immer die Qualität durch, besonders bei Uhren. "Made in Switzerland" ist in diesem Sektor wichtiger denn je. Natürlich ist aber auch eine starke Werbe- und Imagearbeit notwendig. Ohne diese beiden Faktoren kann eine Marke heutzutage fast nicht mehr erfolgreich sein.

Wofür steht die Marke rund drei Dekaden nach der Gründung des Unternehmens?

SALLER: Seit jeher steht Swatch für Emotion, Freude am Leben und positive Provokation. Und das ist auch in all den Bereichen erkennbar, in denen wir als Sponsor aktiv sind. Neben den Trendsportarten sind wir auch eng mit der Kunst verbunden. Swatch wird gerne als die kleinste Leinwand der Welt bezeichnet, die von Künstlern in Meisterwerke verwandelt wurde. Keith Haring, Kiki Picasso oder Vivienne Westwood etwa. Außerdem ist Swatch unter anderem auch einer der Hauptpartner der Biennale von Venedig.

Was war der größte Sieg, was die bitterste Niederlage für die Marke in den vergangenen Jahren?

SALLER: Eine der erfolgreichsten Produktlancierungen war mit Sicherheit 2010 die Colour-Code-Kollektion in den vielen knallig bunten Farben. Wir waren damals, denke ich, die Ersten in der Uhrenbranche, die den flächendeckenden Farbenboom, wie schon zu unseren Beginnzeiten, erneut ausgelöst haben. Ein richtiges Tief gab es, Gott sei Dank, bislang nicht wirklich.

In Österreich verbindet man Swatch vor allem mit dem Engagement im Sport. Gibt es global betrachtet, etwa in Asien, skurrile Veranstaltungen oder Bereiche, bei bzw. in denen man tätig ist, die in Österreich undenkbar wären?

SALLER: Eigentlich nicht. Für eine Marke ist es vor allem wichtig, eine einheitliche Linie zu fahren, sonst wird diese rasch unglaubwürdig. Die Menschen sind heutzutage sehr mobil und auf der ganzen Welt unterwegs. Würde man in verschiedenen Ländern die Marke unterschiedlich wahrnehmen, wäre das nicht ideal.

Kann man als Brandmanager eigentlich noch unbelastet durch einen Supermarkt gehen, oder schwirren einem dabei ständig andere Markenstrategien durch den Kopf?

SALLER: Unbelastet bin ich natürlich nicht. Vor allem deswegen, weil ich vor meiner Tätigkeit für Swatch zehn Jahre lang in diversen Handelsunternehmen tätig war. Oft muss ich schon lachen, weil ich die Absicht der jeweiligen Kampagnen im Supermarkt kenne und es sehr interessant ist, wie man damit versucht, den Konsumenten zu beeinflussen.