Die New England Patriots und die Atlanta Falcons duellieren sich am 5. Februar in Houston in der 51. Auflage der Super Bowl. Die beiden Heimteams setzten sich am Sonntag in den Conference-Finals souverän durch. Die Patriots fertigten die Pittsburgh Steelers mit 36:17 ab, die Falcons ließen den Green Bay Packers mit 44:21 keine Chance.
Während Atlanta im zweiten Auftritt nach 1999 auf den ersten Super-Bowl-Titel hofft, hat New England bereits Routine im Spiel der Spiele. Zum neunten Mal steht das Team aus Massachusetts in der Super Bowl, das ist Rekord. Bereits zum siebenten Mal zeichnen Star-Quarterback Tom Brady und Trainer-Legende Bill Belichick dafür verantwortlich.
Siebenmal hat noch kein Quarterback ein Team ins Endspiel geführt. Mit seinem fünften Titel könnte Brady auch diesbezüglich zum alleinigen Rekordhalter avancieren. "Wir sind noch nicht gesunken", sagte der 39-Jährige, der sich freute, als wäre es sein erster Auftritt auf der ganz großen Bühne. "Es ist unglaublich, wir fahren zur Super Bowl."
Dabei hatte die Saison für Brady schwierig begonnen - mit einer Vier-Spiele-Sperre wegen seiner Verwicklung in die "Deflategate"-Affäre um zu weich aufgepumpte Bälle auf dem Weg zum Titel 2015. Ob sich der Super-Bowl-Einzug daher besonders gut anfühle? Belichick, der auch den neuen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Freunden zählt: "Nein, jedes Jahr hat seine eigenen Herausforderungen."
Pittsburgh war eine kleinere als erwartet. Der Super-Bowl-Rekordsieger verlor früh seinen Star-Runningback Le'Veon Bell mit einer Leistenverletzung, kam danach nie richtig in Fahrt. Brady warf 384 Yards Raumgewinn und drei Touchdown-Pässe - zwei davon zum überraschend groß aufspielenden Receiver Chris Hogan. "Wir werden sehen, ob wir das perfekte Ende schreiben können", sagte der Quarterback.
In den Weg stellt sich in Super Bowl LI mit Atlanta ein Team in großer Form. Die Falcons machten mit dem vierfachen Meister Green Bay kurzen Prozess, führten bereits zur Pause 24:0. Das Selbstvertrauen ist groß. "Keiner kann uns stoppen, nur wir selbst", meinte Atlantas Star-Receiver Julio Jones, der von den Packers nicht in den Griff zu bekommen war.
Falcons-Quarterback Matt Ryan überstrahlte seinen Gegenüber Aaron Rodgers. Der 31-Jährige warf vier Touchdown-Pässe, einen Score erlief er selbst. Ryan, der auch als Favorit auf den Titel als wertvollster Spieler ("MVP") der NFL-Saison gilt, steht erstmals in der Super Bowl. "Wir müssen unseren Job jetzt erledigen", sagte der Spielmacher. "Wir haben hart gearbeitet, um an diesen Punkt zu kommen."
Das bisher einzige Mal erreichten die Falcons vor 18 Jahren das Endspiel, scheiterten dort aber deutlich an den Denver Broncos (19:34). Seine beiden bisherigen Super-Bowl-Niederlagen hatte Brady jeweils gegen Eli Manning und die New York Giants kassiert (2008, 2012). "Matty Ice" will ihm eine weitere zufügen. Ryan: "Die Herausforderung liegt jetzt vor uns, aber wir genießen diese Zeit."