Österreichs Basketballstar Jakob Pöltl bleibt in der National Basketball Association (NBA) bei den Toronto Raptors. Der 27-Jährige einigte sich laut ESPN am Freitag mit den Kanadiern auf einen neuen, vier Jahre gültigen Vertrag. Und der hat es in sich, ist er doch angeblich 80 Millionen Dollar schwer. Die Vereinbarung ist wegen NBA-Richtlinien nicht vor dem nächsten Donnerstag gültig. Mit Samstag hätte Pöltl erstmals in seiner NBA-Karriere als "Free Agent" mit allen Teams um einen Vertrag verhandeln dürfen.

Der Wiener selbst hatte aber schon Anfang Mai bei einem Aufenthalt in Wien betont, dass er einen Verbleib bei den Toronto Raptors bevorzugen würde. Da hat seine NBA-Karriere 2016 begonnen, nachdem er im Talente-Draft an Position neun gewählt worden war. Nach einem Wechsel zu den San Antonio Spurs im Sommer 2018 verbrachte er gut viereinhalb Jahre in Texas, ehe er im vergangenen Februar zurück zu den Raptors kam.

Gehalt verdoppelt

Im neuen Vertrag von Pöltl soll auch eine Option verankert sein, wonach der Wiener seinen Kontrakt um eine weitere Saison verlängern kann. Sein per Freitag ausgelaufener Dreijahresvertrag hatte ihm 9,4 Mio. Dollar pro Saison gebracht, sein Salär wird nun also auf 20 Mio. Dollar (18,41 Mio. Euro) mehr als verdoppelt. Damit wird der Center auch für seine Statistiken belohnt, in der vergangenen Saison brachte er es über 72 Spiele im Schnitt auf 12,5 Punkte, 9,1 Rebounds und 1,2 Blocks.

Und: Dank des neuen Vertrags ist Pöltl auch die Nummer zwei der bestverdienenden österreichischen Sportler aller Zeiten. Denn nur Real-Spieler und ÖFB-Teamkapitän David Alaba verdient in Spanien noch um rund zwei Millionen mehr pro Jahr, dazu kommen bei ihm derzeit wohl auch noch höhere Einnahmen aus diversen Werbeverträgen.

Neuer Coach für Toronto

Pöltl hat 26 Partien im Vorjahr für Toronto gespielt, wobei er die Defensivstatistiken des Vereins rasch nach oben schraubte. In der ersten Play-in-Runde gegen die Chicago Bulls kam für das einzige kanadische NBA-Team dann aber rasch das Aus. In Folge musste Cheftrainer Nick Nurse nach fünf Saisons in diesem Amt gehen, Mitte Juni wurde Darko Rajakovic als sein Nachfolger präsentiert. Der Serbe war davor Assistenztrainer bei den Memphis Grizzlies gewesen.

Direkt zum Start der sogenannten Free Agency gab es neben Pöltl zahlreiche weitere Deals zu vermelden. Ein neuer Teamkollege bei den Raptors wird der deutsche Nationalspieler Dennis Schröder, der für seinen Zweijahresvertrag 26 Millionen Dollar erhalten soll. Schröder spielte zuletzt für die Los Angeles Lakers, in Toronto ersetzt er den bisherigen Aufbauspieler Fred VanVleet, der bei den Houston Rockets einen Drei-Jahres-Vertrag über 130 Millionen US-Dollar unterzeichnet hat.

Superstar Kyrie Irving wird bei den Dallas Mavericks bleiben, wie ESPN berichtete, soll der Aufbauspieler in den kommenden drei Jahren 126 Millionen US-Dollar verdienen. Auch Draymond Green wird den Golden State Warriors treu bleiben. Den höchstdotierten Vertrag am ersten Tag des Fensters für neue Verträge sollen die Indiana Pacers vergeben haben. Aufbauspieler Tyrese Haliburton streicht für seinen neuen Fünfjahresvertrag demnach bis zu 260 Millionen Dollar ein.